Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Frischer Wind ins Rathaus
Alice Acker aus Burladingen möchte mit neuen Ideen bei den Wählern punkten
SZ: Frau Acker, was war ihr Traumberuf als Kind?
Konzertpianistin
Was ist Ihre liebste Freizeitbeschäftigung?
Singen – in der Gruppe oder allein. Musik hören. Für mich ist Musik Ausdruck höchster Lebensfreude.
Wo liegt Ihre größte Stärke, wo Ihre größte Schwäche?
Ich bin immer auf der Suche nach kreativen Ideen und praktikablen Lösungen. Auch wenn sie ungewöhnlich sind. Meistens sind die altbewährten Ziele gut. Aber ob der bisherige Weg dahin auch immer der richtige ist, möchte ich auf den Prüfstand stellen. Es gibt heute mehr und andere Möglichkeiten als früher. Ungeduld. Die Mühlen von Behörden mahlen langsam. Für meinen Geschmack häufig zu langsam.
Warum sollen die Buchauer und Kappler Sie wählen?
Um frischen Wind ins Rathaus zu bringen. Neue Ideen können sicher keinem Rathaus schaden – egal, ob in meinem Heimatort oder in Bad Buchau. Ich möchte als Bürger darauf achten, wie die Verwaltung mit Hilfe von Steuergeldern Projekte zum Wohle der Stadt umsetzt. Von guten Projekten, die im Gemeinderat beschlossen wurden. Und ich möchte meinen gesunden Menschenverstand einsetzen, um die Gründe für die Entscheidungen der Institution Stadtverwaltung verstehen zu können. Es wurde mir gesagt, ein Bürgermeister kennt alle Gründe. Das motiviert mich.
Was sehen Sie kommunalpolitisch als die größte Herausforderung in Bad Buchau?
Die Überalterung von Bad Buchau. Der Ort müsste noch attraktiver für junge Familien werden. Die Jugendlichen von heute sollten die Möglichkeit haben, in der Heimat bleiben zu können. Dazu ist es wichtig, am Ort auch entsprechende Arbeitsplätze zu haben.
Mal angenommen, Sie hätten überplanmäßig eine Million Euro für die Stadt zur Verfügung – wie würden Sie die Summe einsetzen?
Für ein großes Musikfest für alle – Einheimische und Besucher. Mit Musik für Jung & Alt. Es ist zwar nichts Bleibendes, aber es vermittelt das Gefühl von Zusammengehörigkeit.
Zwei Abenteuerspielplätze bauen: einen für Kinder und einen für Jugendliche. Ganz ohne digitale Welt, um Freunde im realen Leben treffen zu können.
Wohnraum für Benachteiligte schaffen. Die Wohnungssuche für einkommensschwache Mitbürger ist meiner Erfahrung nach mehr als schwierig.
Wo sehen Sie Bad Buchau in acht Jahren?
Mein Traum: Bad Buchau wurde durch einen Technologiepark ergänzt. Junge Startup-Unternehmer finden in der Federsee-Gemeinde eine neue Heimat. Es sind hochwertige Arbeitsplätze vor der Haustür entstanden. Trotz aller Technologie kommt auch die Natur zu ihrem Recht. Junge Familien ziehen hierher. Dadurch verjüngt sich die ganze Altersstruktur. Jung und Alt ergänzen sich gegenseitig, z. B. durch Mehrgenerationen-Häuser. Gemeinsam statt einsam. Die Erfahrung von Älteren trifft auf die Tatkraft von Jüngeren. Bad Buchau blüht.