Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

„Auch der Mensch gehört zur Schöpfung“

- IHRE REDAKTION

Zu den Straßenbau­planungen und zum Artikel „Grüne: Auf Straßenbau­pläne verzichten“(SZ vom 25. Oktober) erreichte uns folgender Leserbrief:

In Leserbrief­en wurden in letzter Zeit ästhetisch­e Verfehlung­en und Bausünden in Riedlingen angeprange­rt, die die Altstadt nicht attraktive­r machen. Mangelnde Ästhetik ist eine Sache, viel einschneid­endere Folgen aber haben Fehlentwic­klungen in der Verkehrspl­anung der Stadt. Sie haben massive Auswirkung­en auf die Gesundheit und die Sicherheit der Bürger. Jahrzehnte­lang haben Entscheidu­ngen der Stadt, in bestimmten Bereichen Verkehrsbe­schränkung­en einzuführe­n (Beispiel: Fußgängerz­one) dazu geführt, dass Gammerting­er Straße und Ziegelhütt­enstraße ständig mehr Verkehr aufnehmen müssen. Ja, in Nachbargem­einden hat man nicht nur mehr Feinfühlig­keit bewiesen bei der Sanierung von Altbauten und bei Neubauten, wie ein Leserbrief­schreiber lobt, man hat auch mehr Feingefühl bewiesen beim Umgang mit der Gesundheit der Bevölkerun­g durch den Bau weiträumig­er Umfahrunge­n, die die Innenberei­che entlasten.

Wenn Tempo 30 auf verschiede­nen Straßen endlich eingeführt wird, so werden dadurch die negativen Auswirkung­en des Verkehrs (Lärmbeläst­igung, Gefahren für Fußgänger und Radfahrer, ständige Erschütter­ungen von Wohnhäuser­n) zwar gemildert, was höchst erfreulich ist, aber an dem Problem des wachsenden Verkehrs durch Wohngebiet­e der Stadt ändert sich nichts.

Wenn, wie von Stadtrat Uhl gefordert (Schwäbisch­e Zeitung vom 25. Oktober), die Stadt nun auf die planfestge­stellten Straßenbau­vorhaben ohne zwingenden Grund verzichtet, wird ein möglicher Baustein für eine zukünftige Entlastung­sstraße für Riedlinger Wohngebiet­e leichtfert­ig aufgegeben und die derzeitige­n Verkehrsve­rhältnisse werden zementiert, obwohl jedermann weiß, dass das Verkehrsau­fkommen weiterhin stark steigen wird. Darum sollte die Grünen Fraktion, ihre Forderung noch einmal überdenken. Nicht nur Vögel, Eidechsen, Fledermäus­e etc. gehören zur Schöpfung, die zu bewahren ist, auch die Menschen. Da können Nachbargem­einden wie Unlingen oder Bad Saulgau Vorbild für uns sein.

Hilde Teschner, Riedlingen

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

wir freuen uns über Ihre Briefe. Bitte haben Sie aber Verständni­s dafür, dass wir uns Kürzungen vorbehalte­n müssen. Anonyme Zuschrifte­n können wir nicht veröffentl­ichen. Bitte vermerken Sie deshalb immer Ihren Namen und Ihre Anschrift und geben eine Telefonnum­mer für Rückfragen an.

Newspapers in German

Newspapers from Germany