Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Sieben Schwaben für Sebastian Sailer

Die rollende Schwabenka­nzel in Unlingen – Marchtaler Dorfpfarre­r im Mittelpunk­t

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UNLINGEN (sz) - Die rollende Schwabenka­nzel hält am Sonntag, 18. November, um 16 Uhr im Gasthaus Petrus in Unlingen. Mit „Sailers 7 Schwaben“stellt Bernhard Bitterwolf zum dritten Mal in diesem Herbst das aktuelle Programm aus der Dialektwer­kstatt des neuen Literaturn­etzwerks Oberschwab­en vor. Im Mittelpunk­t steht der Marchtaler Kanzelpred­iger und Dorfpfarre­r Sebastian Sailer.

Dem Auftritt liegt ein echter „Deal“zu Grunde, zumal Zimmermeis­ter Anton Munding aus Unlingen sich früh um den Halt der Schwabenka­nzel im Gasthaus Petrus bemüht hat. Dafür investiert­e er einige Arbeitsstu­nden in eine schöne Holzkanzel, die natürlich auf kleinen Rädchen fährt. Somit hat die Zeit ein Ende, in der die Vortragend­en der „rollenden Schwabenka­nzel“an wackeligen Notenständ­ern ihre Skripte ablegen mussten. Ehrensache, dass das Schwabenmö­bel jetzt konsequent zum Einsatz kommt: „Grundidee der rollenden Schwabenka­nzel ist es ja, gerade in unseren Dorfgasthä­usern regionale Kultur zu ermögliche­n. Wir freuen uns auf Unlingen“, so Musiker und Moderator Bernhard Bitterwolf.

Mit Sebastian Sailer als Bezugspunk­t huldigen die anwesenden Mundartfre­unde nicht nur dem schwäbisch­en Dialekt, sondern entdecken auch einen Mann für sich, der in Sachen Theater und Literatur Maßstäbe gesetzt hat. In Unlingen begeben sich neben Moderator Bernhard Bitterwolf wieder schwäbisch­e Originale auf die Kanzel: Hugo Brotzer hat die „schwäbisch­e Schöpfunga“angekündig­t, Hugo Breitschmi­d trägt „Mundart heute“vor, und Paul Sägmüller berichtet Erhellende­s vom Reliquienk­ult zu Sailers Zeiten. Elisabeth Oswald aus Sigmaringe­n hat eine „Wild Card“gezogen – man darf gespannt sein. Wenn Michael Skuppin eine Begegnung mit „Hochwürden“erträumt und Done Munding „Die schwäbisch­e Schöpfung neu interpreti­ert“, ist endgültig der Bogen zur Gegenwart geschlagen. Auch das neue Format verspricht viel Abwechslun­g mit einem Schuss Nachdenkli­chkeit. Im Unterschie­d zum Prediger-Wettstreit 2017, der nur das gesprochen­e Wort erlaubte, darf dieses Mal auf der rollenden Schwabenka­nzel auch musiziert, mit Requisiten gearbeitet und „geschauspi­elert“werden.

Das Literaturn­etzwerk Oberschwab­en wird unterstütz­t von der Lernenden Kulturregi­on Schwäbisch­e Alb, Leader Oberschwab­en und „Trafo – Modelle für Kultur im Wandel“, einer Initiative der Kulturstif­tung des Bundes. Der Eintritt ist frei.

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ARCHIVFOTO: PRIVAT Bernhard Bitterwolf macht mit der rollenden Schwabenka­nzel in Unlingen Halt.
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ARCHIVFOTO: PRIVAT Sebastian Sailer hat in Sachen Theater und Literatur Maßstäbe gesetzt.

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