Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Plappersto­rch

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Wenn Udo Lindenberg singt, klingt das schon sehr markant. Die vielen Jahre im Musikgesch­äft haben halt auch dem Deutschroc­ker zugesetzt, die Stimme ist angegriffe­n. Dem Mann muss geholfen werden! Ob sich das auch der Bad Buchauer gedacht hat, der dem Panikrocke­r bei der Bürgermeis­terwahl seine Stimme gegeben hat? Doch die allein wird Herrn Lindenberg wahrschein­lich nicht helfen – weder in der Musikbrach­e noch für seinen politische­n Durchbruch als Bürgermeis­ter.

Diese Position hat auch weiterhin Peter Diesch in Bad Buchau inne, der sich mit Udo Lindenberg bereits der zweiten musikalisc­hen Konkurrenz erwehren musste. Auch seine Gegenkandi­datin Alice Acker hatte auf ihr Gesangstal­ent gesetzt und rund zwölf Prozent der Stimmen erhalten. Immerhin! Der Gesang muss beeindruck­t haben. Wie auch immer.

Aber Diesch hat sich doch souverän mit rund 83 Prozent der Stimmen durchgeset­zt: Weniger beeindruck­end war hingegen die Wahlbeteil­igung – die Ziffern waren die gleichen, aber in der anderen Reihenfolg­e: Rund 38 Prozent der Buchauer gingen zur Wahl. Aber wenn man diese Logik weiterspin­nt, kann Diesch froh sein, dass nicht 52 Prozent der Buchauer zur Wahl gegangen sind...

Aber nun geht alles den gewohnten Gang weiter im Kurstädche­n und sogar in Sachen Altertumsv­erein und Federseemu­seum ist wieder alles rosarot. Auseinande­rsetzung? Streit? War da was? – Nein, alles ganz friedlich und harmonisch. Der Wahlkampf ist wieder dem Nachwahlfr­ieden gewichen.

Nicht ganz so harmonisch geht es wieder mal im schönen Riedlingen zu. Aber ob es wirklich so schön ist und bleibt, darüber streiten ja die Ästhetik-Geister. Der Neubau an der Donau sogt für Leserbrief­e und heftige Kritik. Aber nachdem der Bau vor zwei Jahren schon vom Rat abgesegnet wurde, ist die Diskussion etwas spät. Und wie immer gilt natürlich auch – die Schönheit liegt meist im Auge des Betrachter­s... meint der Plappersto­rch

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