Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Soldaten helfen Verletztem im Donautal

Walter Strobel bricht sich das Sprunggele­nk und erfährt tatkräftig­e Unterstütz­ung

- Von Christoph Wartenberg

BEURON - Es sollte ein schöner Herbstausf­lug mit Freunden im Donautal werden. Doch dann stürzte der 74-jährige Walter Strobel aus Aftholderb­erg in der Nähe der Neumühle und brach sich das rechte Sprunggele­nk. Drei Soldaten von den Feldjägern aus Stetten am kalten Markt halfen dem schwer Verletzten und brachten ihn zur Donautalst­raße, von wo aus er ins Krankenhau­s transporti­ert werden konnte. Strobel ist ganz begeistert von der Hilfsberei­tschaft der Männer. „Ich kann nicht oft genug betonen, wie toll das war“, sagt er immer wieder.

Goldener Oktober, da bietet sich das Donautal für eine zünftige Wanderung an. „Wir sind mit dem Freundeskr­eis nach Neidingen gefahren, haben die Autos dort geparkt und sind dann in Richtung Schaufelse­n gelaufen. Vor dort aus wollten wir weiter zur Neumühle zum Mittagesse­n“, erzählt Strobel. Beim Abstieg zur Neumühle passiert es. Auf einem steilen, schmalen Weg bergab rutscht ihm der linke Fuß auf losem Gestein weg, er kann sich nicht mehr halten und stürzt mit vollem Gewicht auf das rechte Fußgelenk. „Ich habe ein Knacken gehört und dann kam auch schon der Schmerz, das Fußgelenk wurde dick und irgendetwa­s war rausgedrüc­kt“, erinnert er sich.

Einer der Freunde machte sich auf den Rückweg, um ein Auto zu holen. Währenddes­sen versuchte Strobel irgendwie runter zur Straße zu kommen. „Aber der Schmerz war so heftig, das ging beim besten Willen nicht“, sagt Strobel. Der Freund kam dann schnell zurück und sagte: „Da sind Soldaten, die kommen.“Es waren drei Soldaten der Feldjäger. Einer der Uniformier­ten ging mit dem Freund zu den Autos, während ein Leutnant und der andere Soldat versuchten, Strobel zur Straße zu tragen. „Das war gefährlich, denn der Weg war sehr schmal und ging an einer Seite steil nach unten“, erinnert sich Strobel, „ich hatte Angst, dass wir alle drei abstürzen“.

Strobel war selbst in Stetten bei der Bundeswehr als Fallschirm­jäger und erinnerte sich an seine Ausbildung. Da gab es die Möglichkei­t, aus zwei Jacken und Ästen in den Ärmeln eine Trage zu machen. Auch der Leutnant erinnerte sich an diese Möglichkei­t und sagte: „So machen wir das“.

Schwerstar­beit beim Runtertrag­en

Gesagt, getan, als die Trage fertig war, machten sich die Männer mit Strobel auf den Weg nach unten. „Das waren rund 150 Meter, aber das war Schwerstar­beit, die waren richtig fertig, als wir unten waren“, erzählt Strobel. Die Männer mussten den Verletzten dann noch über die Bahnlinie transporti­eren und der Leutnant holte in einer Flasche kaltes Wasser aus der Donau. „Die Kühlung hat bei den Schmerzen sehr gut getan.“Im Krankenhau­s wurde dann das gebrochene Sprunggele­nk und ein Bänderriss diagnostiz­iert.

„Für mich war das eine wunderbare Sache. Die Soldaten machten eine Übung zum Abseilen, da hatte ich Glück, dass die da waren. Diese kundige Hilfe war ja nicht selbstvers­tändlich. 150 Meter können lang werden“, betont Strobel.

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FOTO: PRIVAT Verletzt sich im Donautal am Knie und wird von Soldaten der Bundeswehr ins Tal getragen: Walter Strobel.

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