Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
SV Altheim-Waldhausen besiegt München
Sportschießen: Luftpistole, 1. Bundesliga Süd
(mac) - Die Luftpistolenschützen des SV AltheimWaldhausen haben beim Wettkampf am vergangenen Wochenende in Burgau (Ausrichter: SV Waldkirch) am Sonntag überraschend die HSG München mit 3:2 besiegt. Am Samstag hatten sie noch knapp gegen den SV Waldkirch mit 2:3 verloren. Mit 4:8 Punkten steht der SV AltheimWaldhausen auf Rang zehn der Südgruppe in der 1. Bundesliga und hat den Klassenerhalt fast sicher.
Für den entscheidenden Punkt sorgte gegen die HSG München Günther Schwarz, der an Position fünf Florentin Kunzlmann bezwang. Dabei kam es auf den letzten Schuss an. Bei acht Ringen hätte Schwarz sein Duell und damit Altheim-Waldhausen den Wettkampf gegen die HSG München verloren, bei neun Ringen hätte es einen Stechschuss gegeben und bei zehn Ringen Günther Schwarz gewonnen und AltheimWaldhausen zum Sieg geführt. Schwarz traf eine 10,6 und gewann sein Duell mit 366:365 Ringen: 3:2Sieg für Altheim. „Günther war echt am coolsten. Zumal er ganz genau wusste, wie es stand. Das war eine Riesenleistung von ihm in dem Moment“, kommentierte Christian Morar, beim SV Altheim-Waldhausen zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit, den Wettkampf in der Rückschau. „Die Stimmung war saugut. Zumal wir vor zwei Jahren gegen München schon mal sensationell gewonnen haben“, sagte Morar weiter.
Der Erfolg ist umso höher zu bewerten, auch weil die HSG München als der Krösus der Liga gilt und den Münchenern finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, von denen die anderen Erstligisten nur träumen können. So gehört der HSG München einer der größten Biergärten Münchens und das Gelände, auf dem der heutige Münchener Hauptbahnhof steht. Just an dieser Stelle stand einst das erste Schützenhaus der Münchener. Die Münchener sind erst zu dieser Saison wieder in die 1. Luftpistolen-Bundesliga zurückgekehrt.
Vor zwei Jahren hatte die Hauptschützengesellschaft (HSG) ihre Mannschaft aus der 1. Bundesliga zurückgezogen. Mit dem Deutschen Schützenbund (DSB) herrschte Uneinigkeit über den Austragungsort der Heimwettkämpfe. Der Rückzug soll aus Protest und als Ergebnis eines Machtspiels erfolgt sein.
Für einen weiteren Punkt des SV Altheim-Waldhausen sorgte zum einen der Schweizer Andreas Riedener, der den mehrfachen deutschen und Europameister Michael Heise mit 377:375 Ringen besiegte. „Andreas hat in die Spur gefunden und Michael Heise geschlagen, der eigens von einem Lehrgang aus Berlin eingeflogen worden war“, sagte Morar.
Fans unterstützen Altheim
Den dritten Punkt besorgte Christian Morar, der Andreas Martin mit 370:367 Ringen bezwang. Philipp Wetzel musste sich der übermächtigen Olena Kostevych, 2004 Olympiasiegerin mit der 10-Meter-Luftpistole, mit 370:385 Ringen geschlagen geben. Holger Haile verlor, trotz starker 376 Ringe gegen Aleksandar Todorov. Todorov, einer der besten Nachwuchsschützen Deutschlands, hatte nach 40 Schüssen 380 Ringe auf dem Konto.
„Unsere Fans haben uns zum Sieg geschrien. Das sieht man sehr gut im Livestream, den man on demand abrufen kann. Vereinspräsident Klaus Vogel war am Samstag extra noch in Burgau. obwohl er selbst am Sonntag um 6 Uhr raus musste, um mit der zweiten Mannschaft zu schießen. Wolfgang Brunner, unser Teamkapitän, hat das Wochenende perfekt organisiert. Das sind alles Dinge, die da reinspielen und uns Schützen einen Wettkampf leichter machen“, kommentierte Morar. „Unter uns Schützen gönnt jeder jedem seine Einsatzzeiten, die Stimmung ist super, auch gemeinsam mit der zweiten und dritten Mannschaft.“
Bereits am Samstag hatten die Schützen des SV Altheim-Waldhausen gegen die Mannschaft des Gastgebers vom SV Waldburg eine starke Leistung gezeigt und nur mit 2:3 verloren. Für die Altheimer Punkte sorgten erneut Christian Morar („Ich bin happy, weil ich endlich doppelt geliefert habe. Im Wettkampf selbst bin ich aber tausend Tode gestorben und habe zwei Kilogramm abgenommen“) - und Holger Haile. Haile erzielte - wie am Sonntag - auch am Samstag 376 Ringe und bezwang Matthias Holdenrried (371). Christian Morar schoss 364 Ringe und siegte gegen Sebastian Schulz.
Ihre Wettkämpfe verloren Philipp Wetzel (364:382 gegen Alexander Kindig), Andreas Riedener (372:377 gegen Dimitrije Grgic) und Martina Sagasser, die am Samstag an Position fünf schoss. Sie unterlag Michael Holderried (370:376). „Die Chancen auf den Klassenerhalt stehen sehr gut. Wir müssen aber noch Einzelpunkte holen. Wir halten die Spannung hoch. Zumal uns jetzt wirklich keiner mehr unterschätzt“, sagte Morar.