Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Ein besonderes Klangerlebnis
Musikverein Marbach zeigte sich bei Kirchenkonzert als homogenes Orchester
MARBACH - Bei seinem Konzert in der Marbacher St. Nikolauskirche bescherte die Musikkapelle den vielen Besuchern ein besonderes Klangerlebnis. Musikdirektor Anton Merkle hatte dazu die spezifische Literatur ausgesucht, so dass vor allem sakrale Töne von Musik, Orgel und Gesang das Kirchenschiff erfüllten. Die stellvertretende Pfarrgemeinderatsvorsitzende Irmgard Hund freute sich, Gastgeber für die Musikkapelle zu sein und auch darüber, dass der Erlös der Orgelrestaurierung zugute kommt.
Mit dem Choral „The Glory of Love“eröffnete das Orchester den Konzertabend. Hier überzeugten die Musiker gleich durch eine präzise Wiedergabe und großer Ausdruckskraft. Dabei ragten die solistischen Passagen im tiefen Blech heraus und bis zum kraftvollen Schlussakkord präsentierte sich das Orchester als homogene Einheit. Eine Kostprobe auf der restaurierten Orgel gab dann Alexander Schlegel zum Besten. Der Organist wählte mit dem „Allegro moderato in F“eine Rarität aus der Romantik aus. Als die Töne der Orgel das ganze Kirchenschiff erfüllten, zeigte sich: Die Restaurierung der Orgel hat sich gelohnt. Einen weiteren Hörgenuss bot das Blasmusikorchester mit dem „Abendmond“von Thiemo Kraas. Zu den „Neuen Geistlichen Liedern für Blasmusik“hatte sich dann der Altarraum gefüllt mit den 30 Sängerinnen und Sängern des jungen Chores „InTakt“aus Ertingen. Mit ihrer Leitern Carolin Lutz übernahm der Chor bei drei Vorträgen der Kapelle den gesanglichen Part. Junge, frische Stimmen, die sich mit dem Orchester vereinten und so ein homogenes Ton- und Klanggebilde mit den Musikerinnen und Musikern boten. Dabei verstand es Anton Merkle mit seinem Orchester den Sängerinnen und Sängern Raum zu geben.
Dass zu einem Kirchenkonzert auch eine Pop-Ballade passen kann, zeigten die Musiker mit dem weniger bekannten Song „The way old friends do“von Abba. Ein weiterer Höhepunkt war das „Morning Spiritual“von Luigi di Ghisall, ein Medley, das die Sklavenzeit Nordamerikas mit all seinen Facetten beschrieb.
Bei „My secret love song“von Kees Vlak stand Julia Merkle vom Chor InTakt im Rampenlicht. Mit ihrer glasklaren, ausdrucksstarken Stimme verzauberte sie die Zuhörer. Dabei legte sie viel Herzblut in das Liebeslied und wurde dabei vom Orchester dezent begleitet. Bei „The Rose“waren es Jürgen Brölz und Thomas Rehberg, die auf ihren Trompeten brillierten. Mit dem irischen Segenswunsch „Möge die Straße uns zusammenführen“, verabschiedete sich das Orchester zusammen mit dem Chor. Dann kamen die Kirchenbesucher zum Zug: Zum einen spendeten sie den Akteuren verdienten Beifall. Als Zugabe band Anton Merkle die ganze Kirchengemeinde mit ein und zusammen mit Orchester und Chor wurde dann ein Kanon gesungen.