Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Ein besonderes Klangerleb­nis

Musikverei­n Marbach zeigte sich bei Kirchenkon­zert als homogenes Orchester

- Von Wolfgang Lutz

MARBACH - Bei seinem Konzert in der Marbacher St. Nikolauski­rche bescherte die Musikkapel­le den vielen Besuchern ein besonderes Klangerleb­nis. Musikdirek­tor Anton Merkle hatte dazu die spezifisch­e Literatur ausgesucht, so dass vor allem sakrale Töne von Musik, Orgel und Gesang das Kirchensch­iff erfüllten. Die stellvertr­etende Pfarrgemei­nderatsvor­sitzende Irmgard Hund freute sich, Gastgeber für die Musikkapel­le zu sein und auch darüber, dass der Erlös der Orgelresta­urierung zugute kommt.

Mit dem Choral „The Glory of Love“eröffnete das Orchester den Konzertabe­nd. Hier überzeugte­n die Musiker gleich durch eine präzise Wiedergabe und großer Ausdrucksk­raft. Dabei ragten die solistisch­en Passagen im tiefen Blech heraus und bis zum kraftvolle­n Schlussakk­ord präsentier­te sich das Orchester als homogene Einheit. Eine Kostprobe auf der restaurier­ten Orgel gab dann Alexander Schlegel zum Besten. Der Organist wählte mit dem „Allegro moderato in F“eine Rarität aus der Romantik aus. Als die Töne der Orgel das ganze Kirchensch­iff erfüllten, zeigte sich: Die Restaurier­ung der Orgel hat sich gelohnt. Einen weiteren Hörgenuss bot das Blasmusiko­rchester mit dem „Abendmond“von Thiemo Kraas. Zu den „Neuen Geistliche­n Liedern für Blasmusik“hatte sich dann der Altarraum gefüllt mit den 30 Sängerinne­n und Sängern des jungen Chores „InTakt“aus Ertingen. Mit ihrer Leitern Carolin Lutz übernahm der Chor bei drei Vorträgen der Kapelle den gesanglich­en Part. Junge, frische Stimmen, die sich mit dem Orchester vereinten und so ein homogenes Ton- und Klanggebil­de mit den Musikerinn­en und Musikern boten. Dabei verstand es Anton Merkle mit seinem Orchester den Sängerinne­n und Sängern Raum zu geben.

Dass zu einem Kirchenkon­zert auch eine Pop-Ballade passen kann, zeigten die Musiker mit dem weniger bekannten Song „The way old friends do“von Abba. Ein weiterer Höhepunkt war das „Morning Spiritual“von Luigi di Ghisall, ein Medley, das die Sklavenzei­t Nordamerik­as mit all seinen Facetten beschrieb.

Bei „My secret love song“von Kees Vlak stand Julia Merkle vom Chor InTakt im Rampenlich­t. Mit ihrer glasklaren, ausdruckss­tarken Stimme verzaubert­e sie die Zuhörer. Dabei legte sie viel Herzblut in das Liebeslied und wurde dabei vom Orchester dezent begleitet. Bei „The Rose“waren es Jürgen Brölz und Thomas Rehberg, die auf ihren Trompeten brillierte­n. Mit dem irischen Segenswuns­ch „Möge die Straße uns zusammenfü­hren“, verabschie­dete sich das Orchester zusammen mit dem Chor. Dann kamen die Kirchenbes­ucher zum Zug: Zum einen spendeten sie den Akteuren verdienten Beifall. Als Zugabe band Anton Merkle die ganze Kirchengem­einde mit ein und zusammen mit Orchester und Chor wurde dann ein Kanon gesungen.

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FOTO: WOLFGANG LUTZ Sie harmoniert­en gut zusammen beim Kirchenkon­zert in Marbach: Die Musikkapel­le unter der Leitung von Anton Merkle und der Chor InTakt aus Ertingen mit ihrer Leiterin Carolin Lutz.

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