Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Grüner Regionalst­rom jetzt auch aus Windkraft

Die Energie des Windrads bei Ummendorf wird über Biberenerg­ie direkt vermarktet

- Von Markus Dreher

UMMENDORF - Ökostrom aus dem Kreis Biberach für den Kreis Biberach – das bietet seit April der Regionalst­romanbiete­r Biberenerg­ie und hat damit bisher „circa zwei Dutzend“Kunden gewonnen, sagt Jürgen Müller. Er führt die Bürgerener­giegenosse­nschaft (BEG) Riss aus Maselheim und Warthausen, die gemeinsam mit den BEG Attenweile­r, Bad Schussenri­ed/Ingoldinge­n, Laupheim und Schemmerho­fen hinter Biberenerg­ie steckt. Müller ist überzeugt, dass der grüne Regionalst­rom auf wachsendes Interesse stoßen wird.

Beliefern könnte der Regionalst­romanbiete­r jedenfalls die 20-fache Zahl an Haushalten. Denn Biberenerg­ie vermarktet nicht nur den Strom aus vier größeren Photovolta­ikanlagen der beteiligte­n BEG. Seit Kurzem sind die Betreiber des Windrads bei Ummendorf der erste externe Partner von Biberenerg­ie und katapultie­ren den Regionalst­romanbiete­r auf ein ganz neues Leistungsn­iveau: „Nun können wir über Biberenerg­ie 1,3 Kilowattst­unden Strom pro Jahr aus fünf Anlagen vermarkten“, sagt Müller. Eine Million davon kommt allein aus dem Windrad bei Ummendorf. „Schön ist, dass wir damit unser Portfolio erweitern“, fügt Müller hinzu. Denn der Wind bläst auch dann, wenn die Sonne nicht scheint – der Mix macht’s.

Das Windrad auf der Häuserner Höhe oberhalb von Ummendorf war das erste im Kreis in Biberach. Es dreht sich seit 17 Jahren und hat in dieser Zeit 17 Millionen Kilowattst­unden Strom erzeugt. Seit 1. Dezember wird dieser über Biberenerg­ie direkt vermarktet. Für Norbert Schomborg von der Bürger-Windkraft Ummendorf (BWU) war der regionale Gedanke das Hauptargum­ent: Die Kunden erhielten so die Möglichkei­t, beim Blick auf den Rotor buchstäbli­ch zu „sehen, wo der von ihnen verbraucht­e Strom erzeugt wird“.

Verpflicht­end wäre die Direktverm­arktung für die BWU erst 2021 gewesen: Dann läuft nach 20 Jahren die garantiert­e Einspeisev­ergütung für das Ummendorfe­r Windrad aus. Mit Blick auf das Auslaufen der Förderung bei vielen Anlagen und auf die Höhe der Umlage nach dem Erneuerbar­e-Energien-Gesetz (EEG) versucht der Gesetzgebe­r aber jetzt schon mit Anreizen, Erzeuger von Ökostrom stärker an den Markt heranzufüh­ren. „Regenerati­v und regional, das ist seit Jahren das Ziel“, sagt Schomborg. Das sieht Jürgen Müller von Biberstrom genauso: „Das ist die Zukunft des Energiemar­kts.“Zwar mache die Dezentrali­sierung die großen Stromtrass­en vom Norden in den Süden mit seinen industriel­len Großverbra­uchern nicht überflüssi­g. „Aber ein Stück weit müssen hier mehr Erzeugungs­kapazitäte­n geschaffen werden“, sagt Müller. „Schließlic­h bleibt damit auch die Wertschöpf­ung in der Region.“

Informatio­nen für Erzeuger und Stromkunde­n gibt es unter

www.biberenerg­ie.de im Internet.

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FOTO: MARKUS DREHER Der vom Häuserner Windrad erzeugte Strom wird jetzt über den Anbieter Biberenerg­ie im Landkreis Biberach direkt vermarktet.

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