Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Feste feiernd durch das Jahr
Diese zwölf besonderen Veranstaltungen krönen jede Reise
Ob beim Baumstammwerfen oder zwischen zarten Orchideen, in historischen Schlössern oder eiskalten Seen – zwischen Schottland, Spanien und New York können Urlauber jede Reise mit einer eindrucksvollen Veranstaltung krönen. Wir stellen die zwölf der schönsten Feste vor – für jeden Monat eines.
Januar: Eisschwimmen
Der coolste Sport der Welt – Eisschwimmen. Bei etwa fünf Grad Wassertemperatur wird am 26. Januar der diesjährige Eiskönig beziehungsweise die Eiskönigin im Strandbad Prienavera in Prien am Chiemsee gesucht. Vor der Kulisse der schneebedeckten Chiemgauer Berge wird um den Titel gekämpft. In die eiskalten Fluten stürzen sich nicht nur Spitzensportler, sondern auch ambitionierte Hobbyschwimmer. Für wohlige Wärme sorgen rund um die Wettkampfstrecke Feuerstellen und eine Sauna direkt am Seeufer (www.chiemsee-schwimmen.com).
Februar: Northern Lights Run
Neonbunte Kleidung, leuchtende Accessoires, farbenfrohe Schminke – am 9. Februar sind grellbunte Sportsachen in Islands Hauptstadt Pflicht. Bereits zum dritten Mal laufen dann Sportfans knapp fünf Kilometer durch Reykjavik. Die Strecke führt durch das fantasievoll illuminierte Kunstmuseum, das Rathaus und vorbei an der spektakulär beleuchteten Hallgrimskirkja, der größten Kirche Islands. Begleitet werden die Läufer von modernen Beats und rhythmischen Klängen. Mit ihren grellbunten Accessoires erhellen die Teilnehmer den Nachthimmel und trotzen der kalten Winternacht. Nach dem Lauf startet eine lange Licht- und Musik-Party (www.nordurljosahlaup.is).
März: Orchideenschau
Wenn der Winter andernorts noch nicht weichen will, begrüßt die Insel Mainau im Bodensee bereits den Frühling mit einer bunten Blumenpracht. Den farbenfrohen Auftakt markiert die Orchideenschau vom 22. März bis zum 5. Mai. Mehr als 3000 Orchideen-Schönheiten faszinieren die Besucher mit ihren erstaunlichen Formen und Farben. Unter dem Motto „Unendliche Weiten“werden die Blumenfreunde mitgeSchmarrns nommen auf eine Reise ins Weltall. Im Palmenhaus symbolisieren Stoffbahnen in verschiedenen Blautönen das weite Universum, die Planeten unseres Sonnensystems werden durch farbig abgestimmte Orchideen-Arrangements dargestellt (www.mainau.de).
April: Semana Santa
Die einzigartige Kultur der Semana Santa, der Osterwoche, erleben Reisende besonders eindrucksvoll in Sevilla. Rund 50 000 Menschen nehmen an den mehr als 50 Prozessionen teil. Verborgen unter langen bestickten Umhängen und Samtgewändern, die nur Gesicht und Hände frei lassen, und mit hohen Spitzhüten auf den Köpfen, tragen sie die „costaleros“, die Heiligenbilder auf den Schultern durch die Stadt. Begleitet werden sie vom Rhythmus der Trommeln und von den Flamenco-Gesängen, die von den Balkonen aus a cappella zu Ehren der Heiligenfiguren gesungen werden. Die Prozessionen finden vom 14. bis 21. April täglich abends und nachts statt (www.visitasevilla.es/de).
Mai: Römische Spiele
Zurück in die Römerzeit werden die Besucher in der Arena von Nîmes versetzt. Von 3. bis 5. Mai rekonstruieren mehr als 500 Freiwillige die legendären Festspiele der Römer wie vor 2000 Jahren. 2019 finden die Veranstaltungen unter dem Motto „Les Rois Barbares“, statt und thematisieren den Einfall der „barbarischen“Feinde. In der Arena, die bis heute als eines der besterhaltenen Monumente aus der Römerzeit gilt, erleben die Zuschauer den Parademarsch der Legionäre, Wagenrennen und Gladiatorenkämpfe sowie die Schlachten zwischen der römischen Armee und den Feinden aus dem Norden (www.nimes-tourisme.com).
Juni: Kaiserschmarrnfest
Mmmh, wie verführerisch das duftet! Am 1. Juni dreht sich in Ellmau am Fuß des Wilden Kaisers alles um den Kaiserschmarrn. Bereits zum 6. Mal laden die Ellmauer Wirte ein, an mehreren Ständen etwa 20 verschiedene Schmarrn-Varianten zu probieren. Nebenbei können Gäste und Einheimische den Köchen das Geheimnis des perfekt zubereiteten entlocken. Die Schlemmerei wird mit Tiroler Musik und Tanz begleitet (www.wilderkaiser.info).
Juli: Tangopostale
In Toulouse, der viertgrößten Stadt Frankreichs, wird vom 28. Juni bis 7. Juli ein rauschendes Tanzfestival, der Tangopostale, veranstaltet. Getanzt wird auf Bällen und Plätzen, es gibt Tangokonzerte und Tanzkurse mit Tangomeistern. Der Name des Festivals soll an die ersten Postflüge der Fluggesellschaft Aéropostale von Toulouse nach Argentinien erinnern. Wer Toulouse näher kennenlernen möchte, der sollte an den beliebten Tango-Balades teilnehmen. Dabei werden tanzend die Sehenswürdigkeiten der Stadt erkundet (www.tangopostale.com).
August: Schlössernacht
Ganz im Zeichen Italiens steht die Potsdamer Schlössernacht 2019: „Una Notte Italiana“. Friedrich II. und Friedrich Wilhelm IV. ließen sich einst von der italienischen Baukunst inspirieren, adaptierten diese für das Stadtbild, die Parks und Schlösser und schmückten ihre Paläste mit barocker Bildhauerkunst und Gemälden. Während der Potsdamer Schlössernacht am 16. und 17. August lustwandeln die Besucher durch den festlich beleuchteten Park Sanssouci. Musiker, Gaukler, Tänzer und Märchenerzähler führen die Feiernden in längst vergangene Zeiten. Auf verschiedenen Bühnen wird von Klassik bis Jazz musiziert (www.potsdamer-schloessernacht.de).
September: Highland-Games
Wenn starke Männer in kurzen Röcken Steine schleudern, Hämmer schmeißen und Baumstämme werfen, findet in Braemar das HighlandGames-Gathering statt. Dann verwandelt sich das Dorf im Cairngorms National Park in eine Wettkampfarena der besonderen Art. Von Mai bis September werden in Schottland mehr als 80 HighlandGames abgehalten. Das bekannteste ist das Braemar-Highland-Gathering am ersten Samstag im September. Dorthin kommt sogar die königliche Familie. Mit dazu gehören Dudelsackkapellen und Highland-Tänze sowie der Hill Race auf den Morrone, den Hausberg von Braemar. Der Höhepunkt des Tages ist das Tug of War, das Tauziehen – natürlich im Kilt (www.braemargathering.org).
Oktober: Halloween in New York
Kürbisfratzen, klapprige Skelette und schaurig geschminkte Figuren – Halloween ist in New York schon lange kein Kinderfest mehr. Viele Partys in den berüchtigten „Haunted Houses“, den Gruselhäusern, finden im ganzen Monat Oktober statt. Höhepunkt ist die „Greenwich Village Halloween Parade“am 31. Oktober. Mehr als zwei Millionen Zuschauer und rund 50000 verkleidete Zombies, Vampire und Werwölfe treffen sich zwischen der 6th Avenue und der 16th Street. Das Empire State Building rundet das Halloweenfest mit einer spektakulären LED-Show ab (https://de.nycgo.com).
November: Trüffelfest
Die Kleinstadt San Miniato, zwischen Pisa und Florenz gelegen, gilt als hervorragender Fundort für weiße Trüffel. Bereits seit 1969 findet dort der Trüffelmarkt alljährlich an drei Wochenenden im November auf der Piazza del Duomo der „Mercato del Bianco Tartufo“statt. In den Restaurants warten Gourmetmenüs mit Trüffelspezialitäten. Höhepunkt ist die Preisverleihung für den größten Trüffel und für den ältesten Trüffelsammler (www.enit.de).
Dezember: Mehlschlacht
Jedes Jahr am 28. Dezember stürzen Eier und Mehl die südspanische Kleinstadt Ibi ins Chaos. Hunderte Männer liefern sich dann mit mehreren Tonnen Mehl, Tausenden faulen Eiern und sehr, sehr vielen Knallfröschen in dem kleinen Ort, unweit von Alicante, eine wilde Schlacht. Keiner der „Els Enfarinats“(Mehlmänner), kommt ungeschoren davon, jeder wird beworfen. Nur die Zuschauer hinter den Absperrungen bleiben verschont. Das Fest ist mehr als 200 Jahre alt. Die aus dem 19. Jahrhundert stammende Tradition geht angeblich zurück auf einen örtlichen Putschversuch der Bürger gegen den Bürgermeister und andere Amtsträger. Frauen und Kinder dürfen übrigens nicht mitmachen (www.spain.info).