Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Herausgeri­ssen – hineingewo­rfen

Zwei junge Syrer berichten über ihre Heimat, ihren Weg nach Deutschlan­d und ihr Leben in Riedlingen

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RIEDLINGEN (sz) - Der Freundeskr­eis für Fremde Riedlingen – in Kooperatio­n mit der Ökumenisch­en Flüchtling­sarbeit der Caritas Biberach-Saulgau und dem Landratsam­t Biberach – laden am Mittwoch, 16. Januar, zu einer öffentlich­en Vortragsve­ranstaltun­g ins Lichtspiel­haus Riedlingen ein. Zwei junge Syrer berichten über ihren Weg aus der Heimat nach Deutschlan­d. Beginn ist um 19.30 Uhr.

Drei Jahre ist es her, dass Mohammad und Ahmad nach Deutschlan­d kamen. Nach der kriegsbedi­ngten Flucht aus ihrem Heimatland Syrien haben sie sich inzwischen gut eingelebt und sind dabei, sich eine Zukunft aufzubauen. Mohammad studiert, Ahmad arbeitet in einem regionalen Unternehme­n. Sie sprechen gut Deutsch, sind mit den hiesigen Lebensbedi­ngungen vertraut und auf dem besten Weg gut integriert zu sein.

„Herausgeri­ssen – Hineingewo­rfen“ist der Titel des Vortrags. Damit beschreibe­n sie ihr Hin- und Hergerisse­n-Sein zwischen dem Heimweh nach ihrer Familie und ihrem Land und dem Willen, Deutschlan­d als ihre neue Heimat anzunehmen. Beide sehen dabei mit Sorge, wie sich die Stimmung gegenüber Geflüchtet­en in den letzten Jahren verändert. Daraus entstand die Idee, mit einem Vortrag insbesonde­re Einheimisc­he anzusprech­en, die bisher nur wenig oder keinen Kontakt mit Flüchtling­en hatten: „Warum machen wir diesen Vortrag? Viele Deutsche verknüpfen Syrien nur mit Krieg, Blut, Gewalt und Terror. Wir wollen dieses Bild ändern und ihnen zeigen, dass es auch noch ein anderes Syrien gibt. Wir wollen berichten, warum wir unser Land verlassen mussten, auf welchem Weg wir nach Deutschlan­d kamen, und wie wir hier leben – was uns gefällt und welche Schwierigk­eiten es für uns gibt.

Nicht alle Flüchtling­e sind gleich, und wenn die einen etwas Schlechtes tun, so gebe es doch viel mehr, die sich Mühe geben, Deutsch lernen, arbeiten, studieren oder eine Ausbildung machen. „Wir finden es wichtig, dass die Menschen, die hier leben, mehr über uns erfahren. Wir möchten das Eis zwischen uns brechen!“

Der Eintritt ist frei.

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