Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Große Vorhaben stehen an
Bürgermeister Jürgen Köhler zieht für Ertingen eine positive Jahresbilanz
ERTINGEN - Die Bilanz von Bürgermeister Jürgen Köhler über die Geschehnisse und die Entwicklung der Gemeinde Ertingen im vergangenen Jahr kann nach seiner Ansicht als positiv und zukunftsweisend angesehen werden. Dies vor allem durch Maßnahmen, die in die Wege geleitet und beschlossen wurden. Dazu zählen richtungsweisende Maßnahmen wie die Generalsanierung der Michel-Buck-Gemeinschaftsschule sowie die Breitbandverkabelung, genauso wie die Verbesserung der Infrastruktur durch die Ansiedlung von Industrie und Gewerbe. „Es wurde wieder vieles angepackt und auf den Weg gebracht“, so der Bürgermeister.
Ganz besonders freue er sich über den Spatenstich Anfang Juli für den Vollsortimenter Edeka, der sich auf dem Gelände des ehemaligen PennyMarktes ansiedelt. Nach rund zehnmonatiger Bauzeit soll im Mai der neue Markt eröffnet werden. Kleinere Sanierungsmaßnahmen betrafen den Bauhof und das Feuerwehrhaus sowie das Rathausgebäude. Hier wurde zudem eine Fenstersanierung vorgenommen. Auch in den Fuhrpark des Bauhofes wurde investiert, so wurde nach dem Radlader auch ein neuer Kleinschlepper mit Anbaugeräten und ein Großflächenmäher angeschafft und für die Wasserversorgung ein neuer Transporter mit integriertem Notstromaggregat in Betrieb genommen. Bei der Kanalsanierung wurden die Schadensklassen vier und fünf in Erisdorf saniert, Ertingen wird dieses Jahr folgen. Mit der Umstellung auf neue, stromsparende LED-Technik bei der Straßenbeleuchtung wird dieses Jahr ebenfalls begonnen und in den kommenden Jahren zum Abschluss gebracht. Ebenfalls in Angriff genommen werden soll die gemeinsame Trinkwasserverbundleitung mit Riedlingen.
Eine weitere, größere Tiefbaumaßnahme betrifft die erforderlichen Wasserleitungs- und Kanalisationsarbeiten am Engel-Areal. Sie wurden wie auch die Straßenbauarbeiten schon vergeben und, so Bürgermeister Jürgen Köhler, „wenn alles nach Plan läuft, haben wir bis August am Engel-Areal eine komplett neue Verkehrsführung samt Kreisel“.
Das größte Bauvorhaben, die Sanierung der Michel-Buck-Gemeinschaftsschule, wird dieses Jahr ebenfalls auf der Agenda stehen. Das Abwarten habe sich gelohnt, denn nun sei man in den Genuss von drei Millionen Euro an Fördermitteln gekommen, was bei einer Gesamtsumme von rund zehn Millionen Baukosten nicht unerheblich sei. Die Gewerke werden derzeit europaweit ausgeschrieben, so dass mit einem Baubeginn an Ostern zu rechnen sei. Ziel sei es, nach dreijähriger Bauzeit rechtzeitig zum Jubiläum des 50-jährigen Bestehens der Schule im Herbst 2012 die sanierten Schulräume beziehen zu können.
„Ein Wechselbad der Gefühle“durchlief man dann beim Thema Breitbandverkabelung. Die Telekom hatte sich Ertingen als Mustergemeinde ausgesucht, wo mit einem Kostenaufwand von rund 16 Millionen ein kostenloser Breitbandanschuss die Gemeinde zur Giga-BiteGemeinde hätte machen sollen. Doch die Telekom stoppte das Projekt und begründete diesen Schritt damit, dass man sich verkalkuliert habe. Doch das hartnäckige Nachhaken und Bohren in der obersten Chefetage zeigte Wirkung. Im nächsten Jahr soll die Maßnahme wie geplant durchgezogen werde, allerdings setzt dies das Interesse von 800 anschlusswilligen Bürgern voraus.
Als Höhepunkt im Vereinsgeschehen der Gemeinde Ertingen nennt Bürgermeister Köhler natürlich das Kreismusikfest, das der Musikverein anlässlich seines 190-jährigen Bestehens ausrichtete. Ein einzigartiges Fest, das den Zusammenhalt und die Solidarität von Vereinen und Bürgern zum Ausdruck brachte. Ein Lob zollte der Bürgermeister auch den ehrenamtlichen Helfern des Helferkreises Asyl in Ertingen, die sich für die Integration von Flüchtlingen in mannigfacher Weise einsetzt. Dazu passt auch, dass die Michel-Buck-Gemeinschaftsschule den Titel „Schule ohne Rassisimus – Schule mit Courage“verliehen bekam. Zu diesem Festakt konnte auch die Frau des Ministerpräsidenten, Elfriede Kretschmann, in Ertingen begrüßt werden.
Es gebe noch viele Feste und Veranstaltungen, die die bürgerliche und Kirchliche Gemeinde im abgelaufenen Jahr veranstaltet hat und so in besonderem Maße zum Zusammenleben beigetragen haben. „Dabei steht das Ehrenamt an oberster Stelle, ohne das ein solches Gemeinwesen gar nicht mehr möglich wäre“, so der Bürgermeister. „Auch im kommenden Jahr werden wir alle – Gemeinderat und Gemeindeverwaltung – versuchen, mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln eine attraktive Gemeinde zu erhalten und weiterzuentwickeln", so die Aussage von Bürgermeister Jürgen Köhler.