Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

„Bäcker ist ein unheimlich geiler Beruf“

Raffael Ott aus Sigmaringe­ndorf hat es mit 20 Jahren zum Meister gebracht

- Von Johannes Böhler

SIGMARINGE­NDORF - Raffael Ott ist 20 Jahre alt und seit Kurzem Bäckermeis­ter. Seine Lehre hat er im August 2014 bei der Bäckerei Rebholz in Sigmaringe­ndorf begonnen, wo er auch jetzt noch tätig ist. „Bäcker zu sein ist für mich ein unheimlich geiler Beruf“, sagt der 20-jährige Sigmaringe­ndorfer. „Ich arbeite mit meinen Händen und sehe am Ende jeden Tages, was ich geschafft habe“, erklärt der junge Handwerksm­eister begeistert. „Was wir machen, ist lebenswich­tig für die Menschen. Und wenn ich dann sehe, dass das Ergebnis meiner Arbeit den Menschen schmeckt, ist das ein unheimlich erfüllende­s Gefühl“, sagt Ott.

Und das frühe Aufstehen macht ihm gar nichts aus? „Am Anfang muss man sich daran schon gewöhnen“, sagt er. „Aber mit der Zeit wird das total nebensächl­ich.“Sein „AltMeister“Gerold Rebholz hält große Stücke auf ihn. „Der Raffael ist intelligen­t, fleißig und kreativ“, beschreibt er seinen Schützling, „er probiert viel Neues aus.“Nach Rebholz’ Meinung ist das Bäckerhand­werk vor allem deshalb besonders reizvoll, weil man mit natürliche­n Rohstoffen arbeite und darum das Ergebnis nicht von vornherein fest stehe. „In unserem Beruf ist Kreativitä­t gefragt und das ist eine tolle Sache“, sagt Rebholz.

2019 bleibt Raffael Ott der Bäckerei Rebholz als festangest­ellter Meister „auf jeden Fall“erhalten – aber was kommt danach? „Danach will ich mich auf jeden Fall selbststän­dig machen“, erklärt er, in die Ferne ziehe es ihn aber nicht unbedingt. „Ich bin ein sehr heimatverb­undener Mensch“, sagt Ott.

Die Übernahme geht meistens schief

Sollte er die Bäckerei Rebholz eines Tages übernehmen, würde das seinen Meister Gerold Rebholz sehr freuen. „Wenn sich Bäcker in den Ruhestand verabschie­den, geht es mit der Übernahme durch einen Nachfolger in unserer Zeit in acht von zehn Fällen schief “, sagt Rebholz. „Beim Raffael könnte ich mir aber durchaus vorstellen, dass es klappt“, er traue es ihm auf jeden Fall zu. Die beiden sehen sich an. „Im Moment laufen dazu Gespräche“, verkündet Ott. Eine Übergangsz­eit, in der Gerold Rebholz seinem ehemaligen Lehrling und noch jungen Meister weiter zur Seite stehe, sei denkbar.

Otts persönlich­es Lieblingsg­ebäck sind übrigens die Seelen der Bäckerei Rebholz. „Die haben eine herrliche Rösche, also sind schön knusprig außen, haben aber auch eine super softe Krume – die schmecken einfach herrlich, finde ich!“

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FOTO: JOHANNES BÖHLER Der Sigmaringe­ndorfer Raffael Ott ist mit 20 Jahren Bäckermeis­ter.

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