Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Millionenhilfe in Form von Sachspenden
350 Tonnen Gebrauchtkleidung und 70 Tonnen technische Hilfsgüter hat die Sammelzentrale 2018 verschickt. Rund 1200 ehrenamtliche Helfer aus ganz Oberschwaben sammeln, sortieren und verpacken die Textilien, kirchliche Partnerorganisationen verteilen sie an Menschen in bettelarmen Regionen dieser Welt. Die Empfänger können dann von ihren sehr geringen Einkünften mehr für Lebensmittel und andere Grundbedürfnisse des täglichen Lebens einsetzen. Mit Änderungs- und Näharbeiten verdienen sie sich häufig ein kleines Zubrot. Wiederholt sind von Laupheim aus auch Transporte in Krisen- und Katastrophengebiete gestartet worden.
Ein Kilogramm gute, in Laupheim sortierte Gebrauchtkleidung ist in Lateinamerika und Afrika umgerechnet drei bis vier Euro wert, weiß der Betriebsleiter der Sammelzentrale, Roman Engelhart, aus Berichten seiner Partnerorganisationen. „350 Tonnen sind so besehen eine Million bis 1,4 Millionen Euro Entwicklungshilfe in Form von Sachspenden“, rechnet er vor.
Die wegbrechenden Erlöse aus dem Textil-Recycling (siehe Haupttext) bereiten Sorge. Ein Ende des Abwärtstrends sei nicht in Sicht, sagt Engelhart. „Wir suchen deshalb nach Unterstützung, um die Frachtkosten für Hilfslieferungen auch künftig finanzieren zu können.“Im Gespräch mit der Diözese Rottenburg-Stuttgart ist Engelhart derzeit bemüht, Förder- möglichkeiten auszuloten.
Ermutigend sind erste Versuche verlaufen, Paten für Hilfsgütertransporte zu gewinnen. „Wir sprechen Kirchengemeinden, Privatpersonen und Unternehmen in der Region an, die vielleicht einen Bezug zu dem einen oder anderen Land haben, und fragen, ob sie Frachtkosten übernehmen möchten“, erklärt Engelhart. „Das hat auch schon funktioniert, und wir wollen diese Patenschaften ausbauen.“
Die Frachtkosten sind je nach Projekt ganz unterschiedlich. Ein 24-Tonnen-Container für Brasilien kostet zwischen 3200 und 3400 Euro, für Burundi oder Burkina Faso braucht es erfahrungsgemäß 5500 bis 6000 Euro. (ry)