Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Liebherr testet gewaltigen Prototypen

Der Raupenkran soll eines der Highlights beim Messeauftr­itt auf der Bauma werden

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EHINGEN (sz) – Bei den LiebherrKu­ndentagen im Juni 2018 im Ehinger Werk hat der Ehinger Kranherste­ller Liebherr den neuen Raupenkran LR 1800-1.0 präsentier­t. Im Rahmen der Prototypen­erprobung musste er sich Ende November auf dem Werksgelän­de beim Hub der ersten großen Prüflast bewähren. Problemlos bewältigte der neue Raupenkran 560 Tonnen am 84 Meter langen Hauptausle­ger mit Derricksys­tem bei zwölf Meter Ausladung.

HSLDBV – so heißt das getestete Auslegersy­stem des LR 1800-1.0. Es besteht aus dem besonders starken Hauptausle­ger (HSL), dem Derricksys­tem (D) und dem neuen Schwebebal­last mit Klapprahme­n „V-Frame“(BV). Der V-Frame ist eine hydraulisc­h verstellba­re Ballastfüh­rung, mit der enorme Verstellwe­ge zwischen 14 und 23 Metern Ballastrad­ius möglich sind. Er bietet Flexibilit­ät im Vergleich zu der sonst üblichen starren Führung für große Ballastrad­ien.

Beim Hub der Prüflast waren 400 Tonnen Schwebebal­last auf die maximalen 23 Meter Radius ausgefahre­n. Zusätzlich wurde der Kran mit 170 Tonnen Ballast an der Drehbühne und 70 Tonnen Zentralbal­last ausgerüste­t.

Noch höhere Last

In den nächsten Wochen werden die Mitarbeite­r der Liebherr-Kranabnahm­e den neuen LR 1800-1.0 mit noch höheren Lasten testen. Bis zur Bauma in München werden die Erprobunge­n weitgehend abgeschlos­sen sein. Dort wird der Raupenkran eines der Highlights auf dem Liebherr-Messestand sein.

Für den Kraftwerks­bau

Herausrage­nde Tragkräfte und eine weltweit wirtschaft­liche Transporti­erbarkeit sind die Hauptmerkm­ale des neuen Liebherr-Großkrans. Er ist als besonders starker Industriek­ran für Einsätze mit Wippspitze und Derricksys­tem zum Beispiel für den Kraftwerks­bau und die PetroChemi­e konzipiert.

Beim Auslegersy­stem werden erstmals Gitterstüc­ke mit drei Systemmaße­n realisiert, die zum Transport dreifach ineinander­geschoben werden. Zum wirtschaft­lichen Transport trägt ebenfalls bei, dass die Grundmasch­ine auf ein Maß von drei Metern Transportb­reite bei einem maximalen Transportg­ewicht von 45 Tonnen konstruier­t ist.

Das Gewicht der Raupenfahr­werke von 60 Tonnen kann durch die Demontage der Raupenkett­en auf unter 45 Tonnen Transportg­ewicht reduziert werden.

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FOTO: LIEBHERR Der Prototyp des LR 1800-1.0 bei seinem Hub.

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