Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Land bestätigt: Luft ist besser geworden
Verkehrsministerium untermauert Aussagen der Stadt Ravensburg hinsichtlich der Schadstoffbelastung
RAVENSBURG - Das baden-württembergische Verkehrsministerium hat Aussagen der Ravensburger Verwaltung bestätigt, wonach sich die Luftschadstoffbelastung in der Stadt im vergangenen Jahr reduziert habe. Nach Darstellung des Ministeriums liegt die Stickstoffdioxidbelastung demnach inzwischen unterhalb des Grenzwerts.
Diese Nachricht hatte im vergangenen Sommer überrascht: Die Schadstoffbelastung der Ravensburger Luft sei zurückgegangen, berichtete die Stadt. Neuerliche Messungen, von denen weder der Gemeinderat noch die Öffentlichkeit wussten, hätten gezeigt, dass die Grenzwerte bei den Stickstoffdioxiden nicht mehr überschritten worden seien. Diese Mitteilung sorgte für Verwunderung, weil in Ravensburg zwar vielfach über Maßnahmen zur Luftreinhaltung diskutiert worden war, aber kein größeres Projekt bis dato umgesetzt wurde.
Bei den amtlichen Messungen der Prüfgesellschaft Dekra im Jahr 2016 kam heraus, dass die Grenzwerte bei den Stickstoffdioxiden in Ravensburg im Jahresmittel um rund 20 Prozent überschritten wurden. Daher rechnete die Stadt damit, dass das Regierungspräsidium Tübingen ihr einen Luftreinhalteplan verordnen würde. Im vergangenen Sommer hieß es dann aber, neuerliche Messungen der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) hätten deutlich niedrigere Belastungswerte ergeben; ein Luftreinhalteplan sei daher womöglich doch nicht nötig.
Nun hat der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann bestätigt, dass sechs von 18 Städten und Gemeinden im Land, die 2017 mit Überschreitungen bei Stickstoffdioxid zu kämpfen hatten, inzwischen die Grenzwerte einhalten. Mit dabei: Ravensburg.
Stuttgart beruft sich bei dieser Einschätzung auf die „vorläufigen Ergebnisse der Luftqualitätsmessungen 2018 der LUBW“. „Die Messwerte belegen, dass die Maßnahmen zur Luftreinhaltung wirken“, schreibt der Minister in einer Pressenotiz. In Ravensburg hatte man über wegweisende Projekte zur Verbesserung der Luftqualität bisher aber nur diskutiert.
Der amtlich zulässige Grenzwert für die Belastung der Luft mit Stickstoffdioxid liegt bei einem Jahresmittel von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter. Nach Auskunft der Stadtverwaltung gibt die LUBW den aktuellen Wert für Ravensburg mit 37 Mikrogramm an. Der endgültige Jahresmittelwert soll voraussichtlich Anfang Februar vorliegen.