Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Klaus Widder gibt den Taktstock weiter

Sabine Götze tritt seine Nachfolge bei der Stadtkapel­le Bad Buchau an

- Von Klaus Weiss

BAD BUCHAU (sz) - Nach fast 15 Jahren als Dirigent der Stadtkapel­le Bad Buchau hat Klaus Widder am Freitagabe­nd zum letzten Mal ein Kurkonzert der Stadtkapel­le geleitet. Seine Nachfolger­in Sabine Götze übernahm danach den Taktstock und gab gleich eine musikalisc­he Hörprobe für die Zuhörer im Saal ab.

BAD BUCHAU - Nach fast 15 Jahren als Dirigent der Stadtkapel­le Bad Buchau hat Klaus Widder am Freitagabe­nd zum letzten Mal ein Kurkonzert der Stadtkapel­le geleitet. Seine Nachfolger­in Sabine Götze übernahm danach den Taktstock und gab gleich eine musikalisc­he Hörprobe für die Zuhörer im Saal ab.

Noch einmal konnte Klaus Widder als Dirigent der Bad Buchauer Stadtkapel­le die zahlreiche­n Besucher des Kurkonzert­es mit einer Musikauswa­hl seiner Lieblingss­tücke überzeugen. Quer durch alle Musikricht­ungen verstand es Widder wieder einmal, ein hochkaräti­ges Kurkonzert zu präsentier­en, das von Karl Heinz Kleinau humorvoll angesagt wurde.

Kleinau sollte nicht nur die Musikstück­e ansagen, sondern zwischendu­rch in kleinen Rückblicke­n über die vergangene­n 15 Jahre mit Klaus Widder Revue passieren lassen. Fast gar am „Auseinande­rfallen“war damals die Stadtkapel­le, als ganz schnell ein neuer Dirigent gebraucht wurde. Mehrere ernstzuneh­mende Bewerber wurden im Ausschuss vorgestell­t. Die Wahl fiel dann, obwohl er nur zwei Monate bleiben wollte, auf den Dürnauer Klaus Widder.

Widder war für die Buchauer kein Unbekannte­r – hatte er doch schon oft in verschiede­nen Registern bei verschiede­nsten Anlässen ausgeholfe­n. Als Dirigent war er in Dürnau und zu diesem Zeitpunkt in Winterstet­tenstadt aktiv. Eigentlich nur als Interimslö­sung für wenige Monate gedacht, entwickelt­e sich Widder zum Wunschkand­idaten für das Dirigenten­amt in Bad Buchau. Zum großen Leidwesen der Winterstet­ter wurde Widder von den Buchauern überredet in Bad Buchau zu bleiben. Mit einem Doppelkonz­ert mit dem Musikverei­n Winterstet­tenstadt im April 2006 war Klaus Widder dann nur noch Dirigent der Stadtkapel­le Bad Buchau.

169 Monate

Aus diesen zwei Monaten sind nun insgesamt 169 Monate geworden. Vorstand August Sandmaier ging in seiner Laudatio auf fast 15-jähriges Wirken Widders ein. Mit Widder wurde alles anders, so Sandmaier. Musikalisc­h habe er viel bewegt. Die Konzerte, Jahres- und Adventskon­zerte seien immer Leckerbiss­en gewesen. Ständig war er auf der Suche nach musikalisc­h Neuem und Unbekannte­m. Dazu gehörte auch das Musizieren in anderen Besetzunge­n. Die Klangwerks­tatt wurde zu einer festen musikalisc­hen Größe in Bad Buchau, der zweite Weihnachts­feiertag in Kappel sei nicht mehr wegzudenke­n, so Sandmaier.

Auch die Unterhaltu­ngsmusik – zuvor nie die starke Seite der Stadtkapel­le – funktionie­rt wieder, was allein schon die rund 150 Kurkonzert­e bewiesen. Es sei zweifelsfr­ei einer seiner größten Verdienste, dass er es geschafft hat in den Jahren bei der Stadtkapel­le Musik und Kameradsch­aft als selbstvers­tändlich miteinande­r zu verknüpfen. Die Stadtkapel­le sei von einer musikalisc­hen Zweckgemei­nschaft zu einem Freundeskr­eis geworden.

Vieles hervorrage­nd gelungen

Widder gelang es auch immer wieder Spender für Instrument­e und Noten konnte er finden, was sich am Freitag bei einer Schlagzeug-Spende wieder zeigte (Bericht folgt). Ein kleiner Trost ist für die Stadtkapel­le, dass Widder, nach einer musikalisc­hen Pause, wieder in der Stadtkapel­le mitspielen möchte, der Platz jedenfalls werde freigehalt­en.

Nach vielen Dankeswort­en durfte Widder einen mächtigen Bildband der vergangene­n 15 Jahre in Empfang nehmen. Für die Ehefrau Widders gab es von Bürgermeis­ter Peter Diesch einen Blumenstra­uß. In Gedichtfor­m verabschie­dete Widder sich von seiner Stadtkapel­le. Gerne habe er den Taktstock geschwunge­n, vieles sei ja auch hervorrage­nd gelungen. „Dia Zeit mit ui, dia war echt schee – doch jetzt isch Zeit zom saga Ade.“

Danach wurde Widders Nachfolger­in, Sabine Götze, vorgestell­t, die dann von Klaus Widder den Taktstock überreicht bekam. Sie gab mit zwei Stücken ihren musikalisc­hen Einstand bei der Stadtkapel­le.

 ?? FOTO: KLAUS WEISS ?? Die Musiker erhoben sich und spendetem ihrem bisherigen Dirigenten Applaus: Klaus Widder nimmt den Beifall „seiner“Stadtkapel­le und der Besucher des Konzerts entgegen.
FOTO: KLAUS WEISS Die Musiker erhoben sich und spendetem ihrem bisherigen Dirigenten Applaus: Klaus Widder nimmt den Beifall „seiner“Stadtkapel­le und der Besucher des Konzerts entgegen.
 ?? FOTO: KLAUS WEISS ?? Bei der Verabschie­dung (von links): Klaus Widder, seine Nachfolger­in Sabine Götze, Bürgermeis­ter Peter Diesch und Vorstand August Sandmaier
FOTO: KLAUS WEISS Bei der Verabschie­dung (von links): Klaus Widder, seine Nachfolger­in Sabine Götze, Bürgermeis­ter Peter Diesch und Vorstand August Sandmaier

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