Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
„Orte schaffen, die sich ins Gedächtnis hineingraben“
Herr Schad, Ihr Projekt ist eine große One-Man-Show. Haben Sie nie daran gedacht andere Bildhauer mit ins Boot zu holen?
Nein, weil ich wollte, dass meine Skulpturen diese rote Linie durchs Land alleine ziehen. Außerdem haben meine Kollegen oft eine ganz andere Auffassung von Skulptur wie ich. Bei mir schreibt sich die Linie aus rostigem Vierkantstahl in die Landschaft hinein. Sie bahnt sich einen Weg von hier nach dort, bündelt sich und löst sich wieder auf. Ich spreche deshalb auch lieber von Raumzeichnung als von Skulptur.
Was wollen Sie mit dem Parcours erreichen?
Ich möchte die Augen öffnen. Ich möchte, dass die Leute über sich selber und ihre wunderbare Gegend hier nachdenken. Dabei darf es ruhig auch zu Verunsicherungen bei der Wahrnehmung kommen. Und ich will mit meinen Arbeiten Orte schaffen, die sich ins Gedächtnis des Betrachters hineingraben. Jeder Ort hat nämlich eine Seele, wie zum Beispiel die Burg Falkenstein, die eine lange Geschichte auch von Zerstörung erzählt.
Stehen die Skulpturen anschließend zum Verkauf ?
Ich gebe meine Skulpturen sehr ungern her. Ich habe jetzt zwei Arbeiten aus dem bestehenden Parcours verkauft. Und es tut mir jedes Mal weh, wenn eine weggeht. Ich verliere da jemand aus meiner Mannschaft. Es gibt aber auch welche, die werde ich nie verkaufen.