Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Schwarzachbrücke: „Für uns war es verwunderlich“
RIEDLINGEN (uno) - Noch immer irritiert zeigt sich der Gemeinderat und Vorsitzende der Freien Wähler, Stefan Schmid, über die Aussage von Bürgermeister Marcus Schafft, dass bei der Schwarzachbrücke kein Neubau vorgesehen sei. „Für uns war es verwunderlich, dass es auf einmal Sanierung heißt“, sagt Schmid.
Schmid verweist dabei auf eine Liste, die Bürgermeister Marcus Schafft im Rahmen der sogenannten Konsolidierungsvorschläge 2015 aufgestellt hat. Dort heißt es unter anderem: „An Kostenrisiken werden darüber hinaus aufgezeigt: (...) Brückenbau Schwarzachbrücke Hindenburgstraße (Kostenschätzung 1,395 Millionen Euro.“Und er fragt sich auch, wer den Punkt der Erneuerung der Schwarzachbrücke beim Abstimmungsgespräch mit dem Ministerium als mögliche Kompensationsmaßnahme für eine Priorisierung der Ortsumfahrung B 311 gegenüber des Ausbaus der Römerstraße eingebracht hat. Das Land hatte in Aussicht gestellt, eine Erneuerung der Brücke zu unterstützen. Dort sei von Erneuerung die Rede nicht von Sanierung. Und das Ministerium werde das wohl kaum vorgeschlagen haben.
Es sei zu begrüßen, „wenn es möglich wäre, mit einem erträglichen Aufwand zu sanieren“, sagt Schmid. Aber er sei verwundert, dass es nun auf einmal Sanierung heißt. Hintergrund: Mehrere Fraktionen hatten den Antrag eingebracht, dass man baldmöglichst mit der Wolff-Gruppe als Eigentümer des Schwarzachareals in Gespräche eintreten soll. Denn dort soll in Kürze der „Kronprinz“abgebrochen werden. Die Fraktionen sahen dies als Chance, dort eine Ersatzbrücke oder einen Neubau zu etablieren, um zu verhindern, dass der Zugang zur Innenstadt über längere Zeit abgeschnitten ist, wie dies während des Kanalbrückenneubaus der Fall war. Diese Idee entstand auf dem Informationsstand, dass ein Neubau notwendig sei. Doch davon war nun von Schafft nicht mehr die Rede.
Der Bürgermeister sieht das Thema noch nicht so weit gediehen. Mit dem Ministerum sei die Schwarzachbrücke aufgenommen worden als eine mögliche Baumaßnahme, die im Rahmen einer Kompensation unterstützt werden könnte. Aber dazu fehlen noch Detailplanungen. „Das müssen wir noch machen.“Dabei gelte es auch andere Gesichtspunkte einfließen zu lassen – etwa ein mögliches Radwegekonzept. Aus Sicht von Schafft steht das in der Prioritätenliste nicht vorne, zunächst steht die Holzbrücke an, die 2020 erneuert werden soll.