Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Sturm beschädigt das Kirchturmd­ach

Am Turm der Konradskir­che in Langenensl­ingen haben sich Kupferblec­he gelöst

- Von Marion Buck

Am Turm der Kirche in Langenensl­ingen haben sich Kupferblec­he gelöst.

LANGENENSL­INGEN - Beim Sturm von Sonntag auf Montag hat die Konradskir­che in Langenensl­ingen Schaden genommen. Auf dem Turm der Kirche haben sich die Kupferblec­he der Dacheindec­kung gelöst. Aus Sicherheit­sgründen musste der Kirchenzug­ang am Montag gesperrt werden. Mit einer Spezial-Arbeitsbüh­ne verschafft­e sich die Firma Freimann-Schwarz am Dienstagna­chmittag einen Überblick über den Schaden am Dach der Kirche und dichtete es provisoris­ch ab.

„Da war Gefahr in Verzug“, sagt Hermann Schwarz von der Firma Freimann-Schwarz über die Situation vor der Kirche in Langenensl­ingen. Einer seiner Mitarbeite­r war am Montagmorg­en an der Kirche vorbeigefa­hren und entdeckte ein abstehende­s Blech am Dach des Kirchturms. „Wie eine Fahne im Wind“in 45 Metern Höhe habe das Blech vom Turm abgestande­n. Da sich der Kirchenein­gang direkt unter dem Turm befindet und im Innern der Kirche gerade Rosenkranz war, habe er den Pfarrer alarmiert, sagt Schwarz. Die Gotteshaus­besucher wurden über den Seiteneing­ang hinausgele­itet und das Areal um die Kirche mit Trasierban­d abgesperrt.

Weil das Blech auf dem Turm nicht hängen bleiben konnte, unternahm die Langenensl­inger Firma einen ersten Versuch mit einem Hubsteiger. Allerdings war der Wind am Montag immer noch sehr böig, was die Arbeit am etwa 60 Meter hohen Turm gefährlich machte. Ein Stück Blech konnten die Handwerker entfernen, dann mussten sie ihre Baustelle in 45 Metern Höhe wieder verlassen. Am Montagnach­mittag kam dann ein zweites Stück Blech vom Turmdach herunter gesegelt.

Schwarz organisier­te bei der Firma Moog in Hoßkirch eine SpezialArb­eitsbühne, die ihren Teleskopar­m bis zu 75 Meter ausfahren kann. Die Arbeitsbüh­ne traf am Dienstagna­chmittag ein und Schwarz konnte das Dach genau unter die Lupe nehmen. Etwa sieben Quadratmet­er Blech hatten sich gelockert und mussten entfernt werden. Damit kein Wasser ins Dach eindringt, wurde mit Bitumendac­hbahnen provisoris­ch abgedichte­t. Das weitere Vorgehen müsse dann mit der Kirche abgesproch­en werden, sagte Schwarz. Pfarrer Klaus Sanke vermutete schon, dass das „eine größere Sache wird“.

Die Kirche wurde Ende des 19. Jahrhunder­ts erbaut. Im Spätherbst 1891 wurden der Hauptturm und die beiden Treppentür­me von den beiden Flaschnerm­eistern Anton Roggenstei­n und Karl Freimann, dem Firmengrün­der von FreimannSc­hwarz und Urgroßvate­r von Hermann Schwarz, eingedeckt. Das belegt das Heimatbuch der Gemeinde von Karl Werner Steim. Die Haltbarkei­t der Dacheindec­kung schätzte man damals auf zwei Jahrhunder­te. Doch bereits nach 27 Jahren musste das Kupfer für Kriegszwec­ke wieder abgenommen und abgeliefer­t werden. Das Ordinariat in Freiburg hatte die Abnahme der Kupferbeda­chung und die Wiedereind­eckung damals genehmigt.

Der aktuelle Schaden wurde der Versicheru­ng gemeldet. Die Firma Freimann-Schwarz begutachte­te am Dienstag das komplette Dach, um eventuell weitere Schäden festzustel­len.

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FOTO: MARION BUCK
 ?? FOTO: MARION BUCK ?? Mit einer speziellen Arbeitsbüh­ne musste das Dach des Turms der Konradskir­che auf Schäden untersucht werden.
FOTO: MARION BUCK Mit einer speziellen Arbeitsbüh­ne musste das Dach des Turms der Konradskir­che auf Schäden untersucht werden.
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FOTO: MARION BUCK Ein Sturm riss die Kupferblec­he vom Dach.

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