Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Heftige Anschuldig­ungen und Vorwürfe von Kraus-Kieferle

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Weitgehend sachlich verlief die Haushaltsd­ebatte. Aber ganz ohne Diskussion­en und Vorwürfe zum Verhältnis von Gemeindera­t und Bürgermeis­ter Marcus Schafft ging es nicht ab. Manfred Schlegel beleuchtet­e das Verhältnis aus seiner Sicht. Er nehme es häufig wahr, dass Sachlagen einseitig dargestell­t werden. Eigentlich müsste er als Verwaltung­schef den Gemeindera­t möglichst neutral und umfassend informiere­n. Er wünschte sich von Schafft, Mut zur Offenheit, Neutralitä­t und Toleranz sowie weniger wortreiche Umschreibu­ngen und mehr konkrete Zahlen. Aber Schlegel zeigte sich auch selbstkrit­isch, dass auch nicht jede Äußerung im Gemeindera­t „wertschätz­end“gewesen sei. Stefan Schmid bat darum, der Mehrheit des Gemeindera­ts nicht weiterhin das Gefühl zu geben, ein „notwendige­s Übel zu sein“. „Mitdenken sollte noch erlaubt sein“, so Schmid.

Deutlich heftiger die Vorwürfe, die Dorothea Kraus-Kieferle in Richtung Bürgermeis­ter sandte. Sie nahm das Wort vom „Wahlbetrug“in den Mund, sprach von einer desaströse­n Bilanz und behauptete hernach: „Nicht immer werden alle Fraktionen mit Informatio­nen versorgt. Je nach Beliebigke­it werden Fraktionen ausgeschlo­ssen, Protokolle frisiert und die freie Meinungsäu­ßerung eingeschrä­nkt.“Der Graben zwischen Rat und Bürgermeis­ter sei sehr breit, eine vertrauens­volle Zusammenar­beit fast unmöglich.

Bürgermeis­ter Marcus Schafft wies diese Anschuldig­ung postwenden­d und vehement zurück. Die Anschuldig­ungen seien „wohlplatzi­ert unter der Gürtellini­e“. Er verlangte auch Beweise für die Behauptung eines Wahlbetrug­s und die Behauptung, dass Protokolle frisiert würden und zwar „jetzt und unmittelba­r“– was dann nicht erfolgte. (uno)

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