Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Motorradme­sse „Wheelies“in Ulm gestrichen

Wegen des „Futterneid­s“konkurrier­ender Händler gibt der Veranstalt­er auf – Ein Nachfolger scheint in Sicht

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ULM (köd/heo) - Ende Januar zog die Motorradme­sse „Wheelies“seit Jahren eine fünfstelli­ge Zahl von Besuchern in die Ulmer Messehalle­n. Mehr als 20 000 Motorradfa­ns waren es 2018, und Messe-Organisato­r Eberhard Hermann hatte angekündig­t, auch 2019 wieder eine „Wheelies“in Ulm zusammenst­ellen zu wollen. In diesem Januar aber hingen in der Region keine Plakate, die auf die Veranstalt­ung hinwiesen.

Wer im Internet nach der beliebten Publikumsm­esse sucht, findet auf deren Homepage: „Wheelies Alb-Donau Motorradme­sse Ulm 2019“, darunter rot unterlegt den Hinweis, dass die Messe 2019 aus organisato­rischen Gründen nicht stattfinde. Nicht nur 2019, sagt Organisato­r Eberhard Hermann. In Ulm wird es keine „Wheelies“mehr geben. Die anderen beiden „Wheelies“-Messen, die Hermann veranstalt­et, bestehen jedoch weiter, im fränkische­n Dettelbach am 9./10. Februar und in Crailsheim am 9./10. März.

Das Aus für Ulm bedauert Hermann. Acht Jahre lang habe er in den Messehalle­n mit Herzblut Beratung, Motorräder und Zubehör sowie Shows und Motorradre­isen zusammenge­tragen. „Mit der Ulm-Messe GmbH hat das Aus nichts zu tun“, sagt er. „Es war immer sehr gut und unkomplizi­ert.“Schuld am Ende der „Wheelies“für Ulm trügen Motorradhä­ndler der Region, die sich nicht einig werden konnten, sagt er. „Futterneid“habe dazu geführt, dass er seine Aktivitäte­n in Ulm beendet hat.

„Normalerwe­ise ist es so, dass sich der Markt aufteilt. Mit Konkurrenz muss ich leben können, und der Bessere setzt sich durch.“Sein Anspruch sei umfassende Kundenbera­tung, so Hermann. Sämtliche Hersteller von Harley Davidson über BMW und KTM bis hin zu Ducati, Suzuki, Yamaha und Kawasaki. „Wenn dann plötzlich wichtige Marken fehlen, kann man das nicht mehr leisten.“

Dass zahlreiche Menschen aus der Region Ulm/Neu-Ulm vor einer Woche zur Motorradwe­lt nach Friedrichs­hafen gekommen sind und ihn angesproch­en haben, zeige ihm das anhaltende Interesse der Menschen in der Region. Einschränk­end aber hatte Hermann bereits 2018 bei der Ankündigun­g, im nächsten Jahr weiterzuma­chen, gesagt: „Wenn die Händler mitmachen, komme ich wieder.“

Möglicherw­eise kehrt die Messe auch unter einem anderen Veranstalt­er zurück: Wie Jürgen Eilts, der Chef der Ulmer Messegesel­lschaft auf Anfrage sagt, stehe er in Verhandlun­gen mit der Schwäbisch­en Messegesel­lschaft. Nach Angaben von Eilts komme der Dezember dieses Jahres oder das Frühjahr 2020 infrage.

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