Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Einbrecher kommen im Schnitt alle zwei Jahre
Serie im Vereinsheim der Sportfreunde Kirchen
KIRCHEN (meni/krom) - Drei Einbrüche in den vergangenen sechs Jahren und Anfang der Woche sogar zwei Einbrüche in zwei Tagen: Der Vorsitzende der Sportfreunde Kirchen, Harald Kiem, ärgert sich über den hohen Sachschaden. Doch tendenziell geht die Zahl der Einbrüche in Vereinsheime zurück, sagt die Polizei.
Zwischen Sonntagnachmittag und Montagabend kamen die Diebe das erste Mal (wir berichteten). Sie schoben an zwei Fenstern den Rollladen hoch und schlugen die Fensterscheibe ein. Drinnen verwüsteten sie – wohl auf der Suche nach Wertsachen – das Vereinsheim. „Im Schnitt wird bei uns alle zwei Jahre eingebrochen“, sagt Harald Kiem. Die Diebe reißen sich dann Drucker, Fernseher und andere Dinge von Wert unter den Nagel. Das Skurrile bei den Einbrüchen in dieser Woche war, dass die Diebe an zwei aufeinanderfolgenden Tagen kamen. Da war die Polizei schon das erste Mal vor Ort, die Spurensicherung hätte am Tag darauf kommen sollen. Den Schaden richteten die Vereinskollegen provisorisch. Und dann schlugen Einbrecher ein weiteres Mal zu und verschafften sich wieder über die Fenster Zutritt zum Gebäude. Nur dass sie nun den Vereinsfernseher „von der Wand abschraubten“, wie Kiem erzählt. „Vielleicht sind sie ja beim ersten Mal gestört worden“, mutmaßt der Vorsitzende.
Schon nach den ersten Einbrüchen hatten die Sportler in Kirchen reagiert und die Fenster des Vereinsheims besser gesichert, zum Teil sind sie nun vergittert. Doch das Gebäude liegt ein ganzes Stück außerhalb des Dorfes und aktuell ist aufgrund der Jahreszeit nur selten jemand vor Ort. „Wenn jemand die Rollläden hochschiebt und das Fenster einschlägt, was will man da machen“, sagt Kiem leicht resigniert. Wie es nun weitergeht, wird er mit seinen Vorstandskollegen beraten.
Vor wenigen Wochen erlebten die Mitglieder des SV Westerheim Ähnliches. Auch stiegen Einbrecher über ein Fenster ein und stellten das Gebäude auf der Suche nach Wertsachen auf den Kopf. Vorsitzender Armin Schurr sprach damals von einer „Riesensauerei“, die die Täter da hingelegt haben. Das Diebesgut stehe in keinem Verhältnis zu dem Sachschaden, der in dem frisch renovierten Sportheim entstanden sei. Rabiat seien die Täter vorgegangen und hätten böse gehaust. Sieben Türen hätten sie gewaltsam, wohl mit einem Stemmeisen, aufgebrochen: drei im Dachgeschoss, zwei im Bereich der Veranda und zwei in der Vereins-Gaststätte.
Insgesamt aber verzeichnet die Polizei in vergangenen drei Jahren im Alb-Donau-Kreis und der Stadt Ulm tendenziell einen Rückgang bei Einbrüchen in Vereinsheime. 2018 waren es 17 Fälle, die Zahlen von 2019 seien noch nicht vollständig ausgewertet, teilt das Polizeipräsidium in Ulm mit.
Besonders leicht zugängliche Fenster und Türen nutzen Einbrecher gerne, um in Gebäude zu gelangen. „Ihnen kann die Tat erschwert werden, indem Sicherungen installiert werden“, teilt die Polizei auf Anfrage mit. Einbrechern sei es wichtig, dass sie schnell ins Haus gelangen. Und ganz allgemein raten die Beamten dazu, im Vereinsheim niemals Geld aufzubewahren.