Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Zynische Diskussion
Tod unserer Nachkommen führen wird, wenn wir ihn nicht abbremsen. Nur ein Bruchteil der jetzigen weltweiten Aufwendungen zur Eindämmung des Virus könnte dies ändern.
Daher: Ja zu Freiheit, Ja zu Konsum und gewinnorientierter Marktwirtschaft, aber bitte mit deutlich mehr Verantwortung gegenüber dem Leben, der Umwelt und der Zukunft. Dies sollten wir aus der Corona-Krise lernen und die Debatte über den Exit auch als Möglichkeit zu dringend notwendigen Veränderungen für eine gute Zukunft nutzen.
Karl Ludwig Biggel,
Bericht macht Mut
Friedrichshafen
Zu „Wie unser Körper gegen Corona kämpft“(3.4.) hat uns die folgende Zuschrift erreicht:
Habe ich eigentlich schon die Journalisten (Berichterstatter) gewürdigt? Wenn nicht, dann tue ich es jetzt. Dieser Bericht klärt auf, und zwar auf brillante Weise, für jedermann verständlich und anschaulich. Gratulation, Frau Häfele! Dies alles sollte ein jeder wissen, auch wenn man anfangs das Gefühl hat, so wie es mir erging, „oh je lieber nicht, das belastet dich nur“.
Mutig mich darin vertiefend wurde mir nach und nach klar: Es macht auch Mut, darüber Bescheid zu wissen, denn erstens kann ich nun Symptome sicherer einordnen und zweitens beruhigt es auch, ein wenig damit rechnen zu können, dass es nicht allzu schlimm ausgehen muss.
Danke, Frau Häfele.
Brigitte Pfriender, Aixheim
Unverständlich
Zu „Eltern müssen im April keine KitaGebühren zahlen (25.3.):
Die gute Nachricht: Eltern müssen im April keine Kita-Gebühren zahlen. Die absolut unverständliche Nachricht: Das gilt laut Städtetag nicht für Kinder mit Eltern aus unverzichtbaren Berufsgruppen, deren Kinder in der Notbetreuung sind! Unsere Alltagshelden, die täglich unter größtem persönlichen Einsatz, auch mit der Gefahr, sich selbst anzustecken, unser aller Leben aufrechterhalten und die deswegen ihre Kinder in die Notbetreuung geben, werden nun von der Befreiung der Kita-Gebühren ausgenommen. Ist das der Dank und die Wertschätzung, die diese Menschen verdient haben?
Marion und Wilfried Fischer,
Wangen
Zum selben Thema:
Ich bin dieser Tage immer wieder erstaunt, wie viele scheinbar nichts Wichtigeres sehen, als die Frage, wann endlich wieder voll losgewirtschaftet werden kann. Man solle jetzt endlich eine Exit-Debatte führen, damit klar festgelegt ist, wann sämtliche Einschränkungen des öffentlichen und privaten Lebens wieder aufgehoben werden. Klar, das kann man diskutieren, aber solange das Virus nicht mit seinen Plänen mit am Tisch sitzt, ist das völlig vergeudete Zeit. Wie lange die Einschränkungen dauern müssen, kann derzeit niemand seriös beantworten. Und die zynische, ja menschenverachtende Diskussion, wie viele Tote wir zugunsten der Wirtschaft akzeptieren, ist einfach nur widerlich. Natürlich ist eine fallende Wirtschaftsleistung übel. Aber ich wage die Prognose, dass es schlimmer ist, wenn die Kundschaft und die Mitarbeiter wegsterben. Nach vielen vielen Jahren des permanent hohen Wirtschaftswachstums (Wachstum!) haben wir ein Leistungsniveau erreicht, wie noch niemals in der gesamten Menschheitsgeschichte. Ist es da zu viel verlangt, dass man jetzt mal ein paar Monate auf die Bremse tritt, damit diese Pandemie nicht doch noch völlig entgleist? Ich bin ebenfalls gespannt, wie wichtig die derzeit ernannten Helden nach der Pandemie noch sind. Ich habe das Gefühl, dass dann alles doch wieder anders sein wird, Geld ist am Ende halt doch so vielen wichtiger als alles andere. Benjamin Schäfer, Unlingen
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