Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Das ganze Umland hilft mit Stoff und Nähen
Seniorengenossenschaft ist von der Hilfsbereitschaft überwältigt
RIEDLINGEN - Über fehlenden Mundschutz bei der Seniorengenossenschaft Riedlingen hat die Schwäbische Zeitung in der vergangenen Woche berichtet. Weil Stoff derzeit schwer zu bekommen ist, wurde im Artikel um Leintücher und Nähbeteiligung gebeten. Das löste eine Welle der Hilfsbereitschaft aus. „Wir sind überrollt worden“, freut sich Herbert Wagner darüber, dass so viele Menschen Stoff spendeten und sich viele an der Hilfsaktion beteiligen.
Beim stellvertretenden Vorsitzenden Wagner stand das Telefon seit dem Erscheinen des Artikels nicht mehr still. Nicht nur Riedlinger wollten die Seniorengenossenschaft unterstützen. Die Anrufe und Stoffanlieferungen kamen aus dem gesamten Umland. Selbst eine ehemalige Riedlingerin, die heute in der Schweiz lebt, hatte den Artikel gelesen, Wagner angerufen und Hilfe zugesagt. Stapelweise wurden Leintücher und Bettbezüge angeliefert. „Manche waren noch originalverpackt“, so Wagner. Es waren so viele hilfsbereite Menschen, dass manche auf einen späteren Zeitpunkt
vertröstet werden mussten. Auch Näherinnen meldeten sich und boten Hilfe an. „20 Frauen nähen jetzt, darunter auch Profinäherinnen“, sagt Wagner.
Damit die Nähmaschinen rattern können, wird seit Freitag Stoff zugeschnitten und die Zuschnitte in Tüten verpackt. Beigelegt werden ein Muster einer Maske, die richtige Falttechnik und der Flyer der Genossenschaft. Die Pakete werden ausgefahren und die fertigen Mund-Nasen-Schutze dann wieder abgeholt. 300 Masken sind zugeschnitten. Die ersten 100 fertig genäht.
Im Moment hat Vorrang, dass die Senioren und die Mitarbeiter gut versorgt sind und ausreichend Masken haben. Allerdings hat sich die Vorstandschaft schon Gedanken darüber gemacht, dass sie übrige Masken gerne weitergeben möchten. In dem Falle würde sich dann Herbert Wagner nochmals über einen Presseartikel melden.