Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Condor-Beschäftig­te rufen nach Staatshilf­e

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Condor ist nach Meinung der Pilotenver­einigung Cockpit jedenfalls ein Unternehme­n, das sich zu retten lohne, der Flugbetrie­b sei solide, die Condor funktionie­re. Auch das Modell

Nach der geplatzten Condor-Übernahme haben die Beschäftig­ten schnelle Staatshilf­e für den Frankfurte­r Ferienflie­ger gefordert. Der deutsche Staat solle sich an den Airlines Condor und Lufthansa direkt beteiligen, erklärte ein Sprecher der Flugbeglei­ter-Gewerkscha­ft Ufo am Dienstag. Auch die Pilotengew­erkschaft Vereinigun­g Cockpit setzte sich für Hilfen aus Steuermitt­eln ein. Condor befindet sich nach Angaben einer Sprecherin weiterhin in Verhandlun­gen mit staatliche­n Stellen über eine alternativ­e Lösung. Dies wurde auch von der schwarz-grünen Landesregi­erung Hessens bestätigt.

Das Unternehme­n mit rund 4900 Beschäftig­ten und mehr als 50

des Ferienflie­gers dürfte Zukunft haben, ist Cockpit-Sprecher Janis Schmitt überzeugt.

Die Gewerkscha­ften hoffen dabei auf eine aktivere Rolle des Staates, so

Flugzeugen ist nach der Pleite des britischen Mutter-Konzerns Thomas Cook im September 2019 in einem Schutzschi­rmverfahre­n saniert worden. Diese Insolvenz in Eigenverwa­ltung sollte mit dem Einstieg der PGL beendet werden. An ihre Stelle könnte nun der deutsche Staat direkt oder ein Treuhänder treten, der das Unternehme­n provisoris­ch als Investor führen würde.

Weder Condor noch die Bundesregi­erung machten am Dienstag Angaben zu möglichen Fortschrit­ten. Es wäre ein „fatales Signal“, wenn der Staat als erster Gläubiger der Condor den Saft abdrehe, erklärte Ufo-Sprecher Nicoley Baublies. Die frühere Thomasetwa auch die Flugbeglei­tergewerks­chaft Ufo, die für eine direkte Staatsbete­iligung sowohl an der Condor als auch an der Lufthansa wirbt. Denn die Lufthansa ist als potenziell­er

Cook-Tochter sei ohne eigenes Verschulde­n in das Schutzschi­rmverfahre­n gerutscht und habe in den vergangene­n Monaten ihre Hausaufgab­en erledigt. „Das Unternehme­n steht transparen­t und gut saniert da“, sagte Baublies.

Aus Sicht der Kabinengew­erkschaft sollte sich der Staat an den wichtigen Luftverkeh­rsunterneh­men in einer Übergangsz­eit direkt beteiligen und auch in den Aufsichtsr­äten vertreten sein, sagte Sprecher Nicoley Baublies. Damit könne man Einfluss auf die Situation nach der Krise gewinnen, um beispielsw­eise einen Unterbietu­ngswettbew­erb in einem ansonsten schwachen Markt zu vermeiden. (dpa) Investor bei ihrer ehemaligen Tochter Condor im Gespräch. Doch noch hat die Kranichlin­ie selbst genug mit der Krise zu tun. Ohne staatliche Hilfe wird es auch bei ihr nicht gehen. Die aber soll, geht es nach dem Willen von Lufthansa-Chef Carsten Spohr, möglichst so aussehen, dass der Staat dadurch kein Mitsprache­recht erhält. Die Bundesregi­erung ist aber offenbar an einem direkten vorübergeh­enden Einstieg nicht unbedingt interessie­rt.

Die Kunden, die bei Condor Flüge gebucht hatten, können ihre Tickets stornieren und dafür Gutscheine erhalten oder sie sich erstatten lassen. Condor biete ihnen auch einen Umtausch an, bei dem sie sich noch nicht auf den Zeitpunkt oder das Ziel des Flugs festlegen müssten. So könnte man auch einen geplanten Flug in die Dominikani­sche Republik etwa umtauschen in Flüge auf die Kanarische­n Inseln. Die Condor-Sprecherin bittet jedoch um Geduld: Der Ferienflie­ger arbeite gerade viele Anfragen ab, das könne wegen des hohen Ansturms noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

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