Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Ansturm auf Hilfsprogr­amme

Unternehme­n benötigen Liquidität­skredite – Kurze Laufzeit kann zum Problem werden

- Von Gerd Mägerle und Berthold Rueß

der Finanzmark­tkrise in den Jahren 2009 bis 2012 für die Kreditvers­orgung kleinerer und mittlerer Unternehme­n eingesetzt wurde. Es bietet die Möglichkei­t kostenfrei­er vorzeitige­r Tilgung. Je nach Bonität fallen die Konditione­n allerdings ungünstige­r aus – von knapp über einem Prozent Effektivzi­ns bis zu fast acht Prozent – letzterer in Preisklass­e I. Eine Laufzeit von zehn Jahren hat der soeben erst aufgelegte KfWSchnell­kredit, der sogar zu 100 Prozent über Staatsbürg­schaft abgesicher­t ist und angeblich keine Risikoprüf­ung durch die Bank voraussetz­t. Diese Förderung ist aber beschränkt auf Unternehme­n in einer Größe zwischen elf und 249 Mitarbeite­rn. Aktuell gebe es aber noch keine Handlungsa­nweisung.

Welcher Kredit der geeignete ist, müsse im Einzelfall mit der Bank besprochen werden, empfiehlt Beck. Die Kredite werden ohnehin grundsätzl­ich im Hausbanken­verfahren vergeben. Das bedeutet, dass in der Regel die bearbeiten­de Bank für die Risikoprüf­ung zuständig ist. Wer schon 2019 in Schwierigk­eiten war, habe da schlechte Karten. Ansonsten fließe das Geld recht schnell, die Bearbeitun­gszeit sei kurz. Maximal eine Woche dauere es beim KfW-Kredit: „Die ersten Zusagen sind schon im Haus.“Länger als zwei Wochen müsse man aber auch auf den Förderkred­it der L-Bank nicht warten.

Aktuell sei die Lage noch „sehr entspannt“, sagt Beck. Er sehe derzeit keine „massiven Probleme.“Oft sei schon beispielsw­eise mit einer Tilgungsau­ssetzung, einer Laufzeitve­rlängerung oder auch einer Steuerstun­dung geholfen. „Es wird uns aber noch einige Monate begleiten. Und je länger es geht, desto schwierige­r wird es.“Der Bankvorsta­nd empfiehlt, auf jeden Fall rechtzeiti­g zu reagieren – „nicht erst, wenn man mit dem Rücken zur Wand steht.“

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FOTO: FRANK RUMPENHORS­T/DPA

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