Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Gähnende Leere im Saulgauer Stadtforum
Tourismusbetriebsgesellschaft muss alle Veranstaltungen bis Mitte Juni absagen
BAD SAULGAU - Seit Mitte März ist im Stadtforum Bad Saulgau keine einzige Veranstaltung mehr gewesen. Und daran ändert sich nach der staatlichen Verordnung nichts mehr bis Mitte Juni. „Das Coronavirus legt auch uns lahm“, sagt Markus Barth, Prokurist der Tourismusbetriebsgesellschaft (Tbg).
Im Wonnemonat wird gerne geheiratet und das Stadtforum für Hochzeitsfeiern gebucht. „Uns haben die Paare reihenweise abgesagt“, sagt Markus Barth. Bei Paaren, die vorab schon das Stadtforum gebucht hatten, zeigt die Tbg Kulanz. „Für Stornierungen haben wir natürlich vollstes Verständnis. Für Paare ist eine Planung derzeit unmöglich geworden“, ergänzt Barth. Aber nicht nur Hochzeiten, sondern auch Musicals, Konzerte oder Kabarettabende mussten von der Tbg zwangsweise gecancelt werden.
Barth hat jedoch mit den Agenturen und Fremdveranstaltern schon gute Gespräche geführt, die Termine auf das nächste Jahr zu verschieben. Die ersten Veranstaltungen für 2021 wurden schon eingebucht. „Trotzdem fehlen uns natürlich die Einnahmen für dieses Jahr“, ergänzt Barth.
Die Tbg habe in dieser Hinsicht die gleichen Problemen wie Hotels oder Gastronomiebetriebe, so Barth. Die Tbg nutzt nun die Zeit ohne Veranstaltungen für kleinere Reparaturarbeiten im Stadtforum.
Weil die Corona-Pandemie auch nicht Halt vor der Tgb macht, wurde der Dienstplan entsprechend der betrieblichen Belange angepasst, die Arbeitszeiten der Mitarbeiter teilweise reduziert. Die Marketingabteilung würde normal weiterarbeiten, „weil viele Veranstaltungen zu einem späteren Zeitpunkt einen großen Vorlauf brauchen“, sagt Barth. Die Tourist-Info beim Marktplatz hat vorübergehend keinen Publikumsverkehr mehr, ist nur noch telefonisch zu erreichen, die Arbeit geht den Mitarbeitern trotzdem nicht aus. „Sie nutzen die Zeit draußen, um sich beispielsweise die Beschilderung der Rad- und Wanderwege genau anzuschauen und gegebenenfalls zu erneuern.“Überhaupt bedeute die Coronakrise für das gesamte Personal eine große Herausforderung. Barths Aufgabe besteht darin, das Personal bei Laune zu halten und es zu motivieren. Die Schwierigkeit daran? „Am schlimmsten ist diese Ungewissheit, wann es wieder normal weitergeht. Jeder Mensch braucht Perspektiven.“