Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Seit über 30 Jahren ein Klassiker
„Café International“wurde zum „Spiel des Jahres“gekürt. Es gehört zur Kategorie der taktischen Legespiele
RIEDLINGEN - In Zeiten, in denen man immer noch viel zu Hause ist und auch nicht ständig Lust hat auf Hausarbeit, PC-Spiele oder mit den Kindern lernen, empfiehlt die Schwäbische Zeitung Riedlingen unterhaltsame Spiele. Heute: „Café International“.
Bereits 1989 wurde „Café International“zum Spiel des Jahres gekürt und bis heute hat dieses Legespiel nicht von seiner Beliebtheit eingebüßt. Es gehört zur Kategorie der taktischen Legespiele, und man kann es mit maximal vier Mitspielern spielen, es macht aber auch zu zweit Spaß. Geeignet ist es für Kinder ab zehn Jahren, so die Empfehlung, aber auch Achtjährige verstehen die einfachen Regeln und können mitspielen. Das Spiel enthält einen großen Spielplan, der auf dem Tisch ausgebreitet wird. In einem Stoffbeutel befinden sich 100 „Gäste“-Karten (96 Nationenkarten und vier Joker). Alle diese Gäste wollen an den 24 Tischen im auf dem Spielplan aufgemalten Café Platz nehmen. Jeder Mitspieler darf zu Beginn fünf Kärtchen aus dem Stoffbeutel ziehen und muss diese offen vor sich hinlegen.
Gespielt wird im Uhrzeigersinn und der jüngste Spieler darf beginnen. Es gibt drei Zugmöglichkeiten: Man darf entweder eine oder zwei Karten auf den Stühlen ablegen, oder einen „Gast“(eine Karte) an der Bar platzieren, oder man darf einen der schon ausliegenden Joker austauschen. Nach Beendigung des Spielzugs werden sofort Karten aus dem Stoffbeutel nachgezogen, sodass man wieder fünf Karten vor sich liegen hat. Beim Ablegen müssen folgende Bedingungen erfüllt sein: an einen Tisch dürfen nur „Gäste“derselben Nation abgelegt werden und an den Vierer-Tischen müssen jeweils zwei Männer und zwei Frauen sitzen. Manche Stühle stoßen an zwei Tische an und hier hat man die Wahl, welche Nation (insgesamt sind zwölf Nationen vertreten, das heißt, für jede Nation gibt es zwei Tische) man wählen möchte. Die Taktik des Spiels besteht nun darin, einerseits die Tische mit Gästen nur einer Nation zu belegen – das gibt mehr Punkte – und andererseits zu versuchen, den oder die Mitspieler zu blockieren, sodass diese keine Gäste an den Tischen platzieren können, sondern diese an die Bar setzen müssen. Dafür gibt es zu Beginn wenige Punkte und je voller die Bar wird, gibt es sogar Minuspunkte. Die Punkte werden mit Hilfe von farbigen Plättchen gezählt. Zu Ende ist das Spiel – die normale Spieldauer beträgt circa 30 Minuten – wenn ein Spieler alle seine Karten legen konnte, wenn die Bar voll besetzt ist oder wenn alle Stühle besetzt sind. Sieger ist derjenige mit der höchsten Punktzahl.
Fazit: Das Spiel ist sehr stabil verpackt, die Karten sind aus dickem Karton und die beiliegende Spielanleitung ist sehr ausführlich und beispielhaft. Sehr lustig sind auch die karikierten Nationen auf den Kärtchen: die Französin wirkt sehr chic, hat eine Zigarette im Mundwinkel, der Kubaner raucht eine dicke Zigarre und die deutsche Frau trägt einen altmodischen Dutt. Das Einzige, was vor allem am Anfang ein wenig knifflig ist, ist das Errechnen der erzielten Punkte. Der Spaßfaktor ist groß, und neben Spielglück kann man auch mit gutem Taktieren viele Punkte erreichen.
Café International ist ein AmigoSpiel und kostet circa 20 Euro – es gibt aber auch eine Kartenspielausgabe, die nur die Hälfte kostet.