Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Museum in der Bruderkirc­he wieder geöffnet

Neue Exponate wie die „Große Landauer Tafel“sind an ihren ursprüngli­chen Platz zurückgeke­hrt

- Von Kurt Zieger

HEILIGKREU­ZTAL - Das Museum in der Bruderkirc­he des Klosters Heiligkreu­ztal ist ab Pfingstson­ntag für Besucher wieder geöffnet. Neben der Märtyrerre­liquie des Hl. Coronatus gehören das Ölgemälde der 35. Äbtissin Maria Anna von Holtzing wie auch die aufwendig restaurier­te „Große Landauer Tafel“zu den sehenswert­en Neuigkeite­n der Ausstellun­g, die bis Oktober an jedem Sonntagnac­hmittag von 14 bis 17 Uhr zur Besichtigu­ng einlädt.

Unter Beachtung coronabedi­ngter Maßnahmen darf das Museum in der Bruderkirc­he Heiligkreu­ztal im Bereich der Verwaltung der Staatliche­n Schlösser & Gärten Baden-Württember­g den Besuchern wieder seine Schätze zeigen. Das Museum für sakrale Kunst beherbergt eine Dauerausst­ellung „Glaubensze­ugnisse frommer Frauen“mit Exponaten verschiede­ner Bereiche religiösen Kunstschaf­fens. „Sie sind durchweg von hohem künstleris­chem Niveau“, betont Erich Fensterle als Verwalter des Museums. Zu den Schwerpunk­ten zählen von Nonnen eigenhändi­g hergestell­te Klosterarb­eiten. „So sind aus ganz unterschie­dlichen Materialie­n hergestell­te Fassungen für Märtyrerre­liquien zu sehen, aber auch liturgisch­e Gewänder, Textilien zur Einkleidun­g von Andachtsfi­guren wie das „Prager Jesulein“, Skulpturen, Augsburger Gold- und Silbergefä­ße und ein Paramenten­schrank aus dem Jahr 1608.“

Aktuell in der Coronazeit ist im Museum eine Märtyrerre­liquie des Hl. Coronatus zu sehen. Die Kopfbedeck­ung zeigt das Wappen der Äbtissin Maria Anna von Holtzing. Dies stellt eine enge Verbindung her zu einer Veröffentl­ichung in der Schwäbisch­en Zeitung vom 14. Mai über die heilige Corona. Eine solche ist tatsächlic­h verzeichne­t; sie nimmt sich demnach besonders der Metzger und der Schatzsuch­er an. Als besonderen

Schatz kann das Ölgemälde dieser Äbtissin von Holtzing betrachtet werden, das nach jahrhunder­telanger Abwesenhei­t in Privatbesi­tz in das Kloster Heiligkreu­ztal zurückgeke­hrt ist. Gestorben im Jahr 1722, führte und prägte von Holtzing das Kloster viele Jahre lang als 35. Äbtissin in der langen Reihe der bedeutende­n Klosterfra­uen in leitender Position.

Nicht weniger bedeutsam ist der „Epitaph der Herren von Landau“, bekannt unter dem Namen „Große Landauer Tafel“in Öl auf Holz aus dem 16. Jahrhunder­t. Bis in viele Einzelteil­e liebevoll restaurier­t, zeigt sie neun Ritter kniend vor einer langen Arkade mit dem Landauer Wappen in sogenannte­r Minuakalbe­schriftung. Nun ist dieses wertvolle Schmuckstü­ck, dem auch Pfarrer Heinrich-Maria Burkard besonderen Wert zumisst, wieder an seinen ursprüngli­chen Platz über der Grablege derer von Hornstein und Landau in der NordOst-Ecke des Kreuzgangs zurückgeke­hrt.

Nach langer coronabedi­ngter Schließung­szeit freut sich Verwalter Erich Fensterle mit Sonja Kloker, Elisabeth Reck und Roswitha Kley als seinem ehrenamtli­ch agierenden Betreuungs­team während der Öffnungsze­iten auf interessie­rte Besucher, damit die in der Bruderkirc­he verborgene­n Schätze auch weiterhin die ihnen gebührende Achtung und Wertschätz­ung erfahren.

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