Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Timo Boll darf wieder spielen
Flicks Idee mit dem Innenverteidiger Alaba entsprang auch im Grunde einer Notlage: Abwehrchef Niklas Süle und der für 80 Millionen Euro von Atlético Madrid verpflichtete Weltmeister Lucas Hernández waren im vergangenen November langfristig verletzt. Und Ex-Weltmeister Jérôme Boateng war weit entfernt von der Bestform.
Neben Alaba blühte nicht nur der 31-jährige Boateng im Abwehrzentrum wieder auf. Links neben Alaba, auf dessen früherer Position, startete zugleich der 19 Jahre junge Kanadier Alphonso Davies als Entdeckung der
Saison durch. Das führt aktuell dazu, dass für den inzwischen wieder fitten Rekordeinkauf Hernández kein Platz in der Startelf frei ist. Links innen blockiert Alaba den Franzosen, außen Davies. „Einen 80-MillionenMann setzt man nicht so gerne auf die Bank“, gab der frühere BayernStar Lothar Matthäus schon einmal zu bedenken.
In 14 von 24 Pflichtspielen unter Flick stand hinten die Null, auch bei dem im Titelkampf so wichtigen Sieg in Dortmund. Alaba hat daran einen großen Anteil. Er versuche einfach, das Vertrauen des Trainers auf dem
Platz zurückzugeben: „Es kommt mehr Verantwortung auf mich zu, aber die nehme ich gerne an, weil es auch mein Anspruch ist.“
Für immer Innenverteidiger? Da zögert Alaba: „Ich weiß, dass ich auf der Position innen gesehen werde. Ich habe aber noch einen offensiven Drang in mir. Ich möchte schon ab und zu mit nach vorne kommen.“Für immer Bayern? So lautet gerade die andere Frage an Alaba. In einem Jahr läuft sein Vertrag aus. Das wissen Flick, das wissen die Münchner Bosse – und das wissen auch andere Topclubs in Europa.
KÖLN (SID) - Die Freude ist Timo Boll deutlich anzumerken, wenn er über das Comeback seines Sports spricht. In Zeiten ständiger Absagen und Verschiebungen wegen der Corona-Pandemie hat sein Stammverein Borussia Düsseldorf das Düsseldorf Masters als eigenes Turnier auf die Beine gestellt. „Es ist schön, endlich wieder ein Ziel vor Augen zu haben und nicht mehr ins Nichts zu trainieren“, sagte der 39-Jährige.
Im heimischen Odenwald verbrachte Boll die Corona-Krise mit Robotertraining und der Bespaßung seiner sechsjährigen Tochter. Nun kann sich der Rekord-Europameister wieder mit hochklassigen Gegnern messen. 16 Teilnehmer treten ab Pfingstmontag im Düsseldorfer Center Court gegeneinander an. Mit dabei ist etwa Bolls Nationalmannschaftskollege Dimitrij Ovtcharov.