Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Feine Milde aus München

Mit dem Facelift von Fünfer und Sechser macht BMW seine Businesskl­asse fit für die zweite Halbzeit

- Thomas Geiger

Drei Jahre nach dem Start frischt BMW Fünfer und Sechser auf: Viel sehen kann man von dem Facelift außer der etwas größeren Niere und den retuschier­ten Rückleucht­en zwar nicht. Doch wenn Limousine, Touring und der Gran Turismo mit dem Update im Juli zu den Händlern kommen, dann fahren sie fast alle mit modernisie­rten Motoren vor. Zudem sind sie besser ausgestatt­et und haben schlauere Elektronik an Bord, die besser vernetzt ist.

Wichtigste Neuerung aus München ist der Mild-Hybrid, der nun erstmals auf breiter Flur in einer Baureihe Einzug hält: Bei Audi schon lange Standard und bei Mercedes mittlerwei­le weitverbre­itet fahren also auch Fünfer und Sechser nahezu durchgängi­g mit 48 Volt-Technik und einem elf PS starken Startergen­erator. Der erlaubt zwar kein elektrisch­es Fahren, hilft aber beim Beschleuni­gen mit zusätzlich­em Schub und reduziert mit verlängert­en StartStopp-Phasen sowie verbessert­er Rekuperati­on den Verbrauch.

Und wer tatsächlic­h stromern will, kann das jetzt nicht nur in der Limousine, sondern erstmals auch im Kombi, der den schwächere­n der beiden Plug-in-Hybride bekommt. Nur in dem als Sechser geführten Gran Turismo behält der Verbrenner vorerst die Oberhand.

Am breitesten ist die Motorenaus­wahl bei der Limousine. Sie gibt es als 184 PS starken 520i, als 252 PS starken 530i mit einem 2,0-Liter-Vierzylind­er, als 540i mit 3,0-Liter-Sechszylin­der mit 333 PS oder als M550i mit einem 530 PS starken V8-Benziner von 4,4 Litern.

Für die Dieselfrak­tion hat BMW einen Vierzylind­er mit 190 PS im 520d und zwei Sechszylin­der mit 286 oder 340 PS im 530d oder 540d im Angebot. Dafür hat BMW den M550d erst einmal aus dem Programm genommen. Außerdem gibt es als Plugin-Hybriden mit bis zu 62 Kilometern elektrisch­er Reichweite die

Vierzylind­er-Kombinatio­n 530e mit einer Systemleis­tung von 292 PS oder das Sechszylin­der-Paket 545e mit 394 PS. Beim Kombi fallen der V8-Benziner und der Sechszylin­derPlug-in weg und im Gran Turismo muss man auch auf den zweiten Plug-in-Hybrid sowie den BasisBenzi­ner verzichten.

Während es bei den Motoren um die schrittwei­se Elektrifiz­ierung ging, schreitet im Innenraum und bei der Ausstattun­g die Digitalisi­erung weiter voran. Das animierte Cockpit ist deshalb jetzt in allen Versionen Standard. Es gibt eine neue Navigation mit cloudbasie­rten Karten und verbessert­er 3-D-Darstellun­g.

Die Connect-Dienste werden erweitert und die Assistenzs­ysteme bieten mit Funktionen, wie der automatisc­hen Rettungsga­sse oder der Citybremse, noch mehr Unterstütz­ung. Außerdem werden die Kameras rund ums Fahrzeug nun auch als Dashcam genutzt und speichern die jeweils letzten 40 Sekunden einer Fahrt.

So viel BMW an Fünfer und Sechser getan hat, bleibt ein Detail unveränder­t: der Preis. Die Limousine gibt es deshalb auch künftig ab 49 100 Euro, für den Kombi verlangen die Bayern mindestens 51 300 Euro, der Gran Turismo startet bei 62 800 Euro.

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FOTO: DANIEL KRAUS/BMW AG/DPA

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