Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
SZene-News
Stärken war stets die verdichtete Atmosphäre ihrer Songs.
Und auch „Ten Songs“hat sie wieder, diese gewisse schön-schwermütige Aura, die einst Bands wie Coldplay inspirierte. Die großen Knaller des Frühwerks gibt es aber auf der neuen Platte nicht. Healy konzentriert sich stattdessen darauf, die Vergangenheit zu reflektieren.
In „Nina's Song“etwa verarbeitet der Sänger seine Kindheit mit einem fehlenden Elternteil. „Ich dachte nicht, dass es besonders wichtig ist, einen Vater zu haben – bis ich selber Vater wurde.“Der Refrain kommt dabei ein bisschen zu dramatisch daher, mit traurigen Streichern – und Healys Stimme, sonst herrlich klar, klingt hier etwas gedrückt.
Der wohl größte Hit des Albums ist das lebensbejahende „A Ghost“. Darin schaut Healy auf sein jüngeres Ich zurück, das gewisse Dinge ausprobieren will, um im Alter nichts zu bereuen. Der Song ist eine erwachsenere Version der frühen, ungeschliffeneren Hits der Band. So wie diese zündet er aber nicht.
Denn ein Vierteljahrhundert Bandgeschichte hat Spuren hinterlassen. So viel Schwung wie auf ihrem Frühwerk vermitteln Travis nicht mehr. Das Erwachsenwerden hat eben nicht ausschließlich Vorteile.
Die Ärzte veröffentlichen am 23. Oktober ihr neues Album „Hell“. Acht Jahre ist es her, dass mit „auch“das letzte Album von Bela (Foto: Nela König), Farin und Rod erschienen ist. Der Vorbote „Morgens Pauken“ist bereits erschienen. Am Freitag soll mit „True Romance“ein weiterer folgen. Die Ärzte haben es geschafft, sich für die Neugier im Vorfeld vielfältige Unterstützung zu sichern, wie kleine Clips von Die Toten Hosen, Donots, Deichkind, Kraftklub, Fettes Brot, Ferris MC, Antilopen Gang, Adam Angst, Carolin Kebekus, Linda Zervakis, Tocotronic, Alligatoah, Beatsteaks, KIZ , Oliver Kalkofe und sogar Roland Kaiser zeigen. (sz)
Die Toten Hosen kündigen Nachschub an. Am 13. November soll „Learning English Lesson 3: Mersey Beat! The Sound of Liverpool“von Campino (Foto: Gabo), Andi, Breiti, Kuddel und Vom erscheinen. Haben die Toten Hosen auf der ersten und zweiten Englisch-Stunde schwerpunktmäßig Songs aus den Anfangszeiten des Punkrocks gecovert, geht es auf dem neuen Album vermehrt um die Musik aus Liverpool Anfang der 1960er-Jahre. Vertreten sind Titel von The Searchers, Gerry and the Pacemakers, Rory Storm and the Hurricanes sowie The Swinging Blue Jeans. (sz)
In Zeiten von schwer umzusetzenden Live-Konzerten, gehen manche Künstler neue Wege. So lädt Yungblud zur virtuellen Tour. Fans sollen so die Möglichkeit haben, das neue Album „Weird!“in Konzertform zu erleben. Verkauft werden Tickets unter anderem für Glasgow (17. November) und München (22. November). (sz)