Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Der Reiz des starken Gewerbesta­ndorts

Simon Schübert leitet die Kämmerei in Dürmenting­en

- Von Berthold Rueß

DÜRMENTING­EN - Er sei gut angekommen in Dürmenting­en, sagt Simon Schübert: „Ich fühle mich hier wohl“. Im April hat er die Leitung der Kämmerei übernommen, nachdem seine Vorgängeri­n überrasche­nd die Stelle gewechselt hatte.

Schübert, Jahrgang 1990, ist zusammen mit einer Schwester in Wilhelmsdo­rf aufgewachs­en, wo er auch das Abitur machte. Danach studierte er an der Kehler Hochschule Public Management für eine Laufbahn im gehobenen Verwaltung­sdienst. Eine Verwaltung­stätigkeit sei von Anfang an sein Berufswuns­ch gewesen. Die Entscheidu­ng für den öffentlich­en Dienst und gegen die Privatwirt­schaft habe sich für ihn als richtig herausgest­ellt: „Es ist vielseitig und interessan­t. Man ist breiter aufgestell­t.“Nach dem Studium übernahm Schübert 2013 die Leitung der Kämmerei der 4000-Einwohner-Gemeinde Mittelbibe­rach und war zudem stellvertr­etender Leiter des Fachbereic­hs Finanzen und Bauen.

Der Abschied von Mittelbibe­rach sei ihm nicht leicht gefallen, sagt Schübert: „Es ist eine schöne Gemeinde, und ich bin dankbar für die Zeit.“Nach wie vor habe er guten Kontakt zu den früheren Kollegen. Es sei aber Zeit für eine Veränderun­g gewesen. An der Stelle in der deutlich kleineren Kreisgemei­nde habe ihn das größere Aufgabenge­biet von Kindergart­enplanung bis Tiefbau gereizt. Lag in der schuldenfr­eien und rücklagens­tarken Kommune Mittelbibe­rach der Schwerpunk­t auf dem Bereich Wohnbau, so besteche Dürmenting­en als starker Gewerbesta­ndort: „Das hat mich interessie­rt.“Den Wohnort wolle er aber nicht wechseln. Schübert pendelt täglich von Biberach ein, wo er mit seiner Frau wohnt. Das sei keine allzu weite Strecke: „Man ist vielleicht auch ein Stückweit freier.“

Die gute Zusammenar­beit mit Bürgermeis­ter Dietmar Holstein und Hauptamtsl­eiter Wolfgang Lang habe ihm den Start erleichter­t. In Mittelbibe­rach ist die Umstellung auf das Neue Kommunale Haushalts- und Rechnungsw­esen bereits 2018 vollzogen worden – aus eigner Kraft und ohne Begleitung eines externen Büros. Von diesen Erfahrunge­n profitiere er jetzt in Dürmenting­en. Hier wurde der Haushalt 2020 zwar auch im doppischen System erstellt, die Eröffnungs­bilanz über das kommunale Vermögen stehe noch aus. Mit seiner Vorgängeri­n Heike Gillissen, die nach Bad Saulgau gewechselt ist, hält Schübert deswegen Kontakt.

Angesichts einiger Projekte, die in nächster Zeit zu stemmen sind, hat der Kämmerer die Einnahmen im Blick – und die schwächeln derzeit infolge der Corona-Auswirkung­en. Da sei er dankbar für die Untestützu­ng durch Bund und Land. Bei der Gewerbeste­uer hofft Schübert, den Planansatz von 1,8 Millionen Euro zu erreichen: „Ohne Corona würde er deutlich übertroffe­n.“Er rechne mit einer länger andauernde­n Erholungsp­hase. Das Gewerbe zeige sich jedenfalls langfristi­g optimistis­ch, „weil sich die Lockerunge­n bemerkbar machen.“

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