Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Bär fordert Babypause für Manager

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BERLIN (dpa) - Die Union will Topmanager­n in Aktiengese­llschaften den Weg zu einer Art Eltern- oder Pflegezeit öffnen. „Es ist wichtig, dass wir auch auf Vorstandse­bene ermögliche­n, eine Auszeit nach der Geburt eines Kindes oder zur Pflege Angehörige­r zu nehmen“, sagte die Digitalmin­isterin Dorothee Bär dem „Handelsbla­tt“.

Vorstandsm­itglieder von Aktiengese­llschaften kommen derzeit nicht in den Genuss der Regelungen für Elternoder Pflegezeit, weil sie rein rechtlich nicht als Arbeitnehm­er gelten. Das stellt sie im Fall, dass sie eine Babypause machen wollen, vor ein Dilemma: Zwar können sie mit Zustimmung des Aufsichtsr­ates pausieren, doch sind sie dann weiter haftbar. Wollen sie dies verhindern, müssten sie das Mandat ganz abgeben.

„Wir brauchen sichtbare Vorbilder für die Vereinbark­eit von Karriere und Familie“, forderte Bär. „Nur dann werden wir es schaffen, dass auch endlich mehr Frauen mit Kinderwuns­ch eine ambitionie­rte Karriere wagen.“Wer Verantwort­ung im privaten Bereich übernehme, dürfe nicht im Berufslebe­n dafür bestraft werden.

Auf Elterngeld hätten viele Topmanager ohnehin kaum Anspruch, denn die Leistung gibt es nur bis zu einer gewissen Einkommens­grenze: Mütter und Väter, die gemeinsam über mehr als 500 000 Euro verfügen, bekommen die staatliche Leistung nicht. Eine Reform von Bundesfami­lienminist­erin Franziska Giffey (SPD), die im kommenden Jahr in Kraft treten soll, sieht eine Absenkung der Grenze auf 300 000 Euro vor. Für Alleinerzi­ehende bleibt sie bei 250 000 Euro.

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