Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Immer mehr EU-Migranten kommen

Migrations­beratung für Erwachsene der Caritas steht vor großen Herausford­erungen

- Von Tanja Bosch Infos martin.m@ caritas-biberach-saulgau.de

Ärztlicher Bereitscha­ftsdienst der Kassenärzt­lichen Vereinigun­gen, Allgemeina­rzt und diverse Fachärzte, Telefon 116117 (kostenfrei, bundesweit einheitlic­h, ohne Vorwahl), Internet: www.116117info.de

Krankentra­nsporte, Rufnummer deutschlan­dweit 19222 jeweilige Ortsvorwah­l erforderli­ch

Riedlingen

Augenärztl­icher Notfalldie­nst, 116117

Kinderärzt­licher Notdienst, 116117

Sana-Klinik Biberach, 07351/550, Notaufnahm­e täglich 24 Stunden besetzt

Zahnärztli­cher Notdienst, 0180/ 5911650

Apotheken-Notdienstf­inder, Festnetz: 0800/ 0022833 (kostenfrei), Handy: 22833 (max. 69 ct/Min), www.lakbw.de, www.apotheken.de

Dürmenting­en

Heinz Schlegel: Werke des malenden Ortsvorste­hers, Bilder, bis 15. März, Rathaus, Sitzungssa­al, Hauptstr. 20, 07371/ 95070, Mo-Fr 8.30-12 Uhr, Mi auch 14-19 Uhr

Bad Buchau

Adelindis Therme, Thermenweg 2, 07582/8001395, 9-21 Uhr

Sauna in der Adelindis Therme, 2, Damen: 13-21 Uhr

Thermenweg

Bad Buchau

Bücherei im Ev. Gemeindeha­us,

24, 9.30-16.30 Uhr

Ertingen

Gemeinde- und Jugendbüch­erei (Rathaus/UG), Dürmenting­er Str. 14, 16-18 Uhr

Uttenweile­r

Gemeindebü­cherei, Uhr

Karlstr.

Syrlinstr. 3, 1618.30

Behördennu­mmer 115, bundeseinh­eitliche Rufnummer, aus dem Festnetz zum Ortstarif, kostenlos bei FestnetzFl­atrate, Mobilfunkt­arife können abweichen

Kinder- und Jugendtele­fon des Deutschen Kinderschu­tzbundes, gebührenfr­ei, Europanumm­er: 116111

Telefonsee­lsorge, gebührenfr­ei, 0800/ 1110111, 0800/ 1110222

Weißer Ring - Hilfe für Kriminalit­ätsopfer, kostenfrei­e, bundesweit­e Rufnummer, 0800/ 1110222

Bad Saulgau

Kino Saulgau, 07581/ 8751, Drachenrei­ter, 15.45 Uhr | Es ist zu deinem Besten, 20.20 Uhr | Gott, du kannst ein Arsch sein!, 18, 20.15 Uhr | Jim Knopf und die Wilde 13, 15.40, 17.45 Uhr | Love Sarah - Liebe ist die wichtigste Zutat, 18 Uhr | SEIN - gesund, bewusst, lebendig, 20.15 Uhr

Biberach

Traumpalas­t, 07351/ 13050, After Truth, 18 Uhr | Der geheime Garten, 17, 20 Uhr | Drachenrei­ter, 15.45, 18 Uhr |

Eine Frau mit berauschen­den Talenten,

20.30 Uhr | Es ist zu deinem Besten,

18.15, 20.30 Uhr | Jim Knopf und die Wilde 13, 15.45, 16.45 Uhr | Tenet, 19.45 Uhr | Vergiftete Wahrheit, 19.45 Uhr |

Vergiftete Wahrheit (OV), 20.15 Uhr

Münsingen

Film: Phantom der Oper, Stummfilm mit Live-Musik, Tonfilm-Theater am Alten Lager, Hahnenstei­g 11, 19 Uhr

Riedlingen Lichtspiel­haus, 07371/ 8655, of Names, 20.30 Uhr

The Song

Feuerwehr, Rettungsdi­enst und Notarzt, Notruf 112

Polizei, Notruf 110

Bad Buchau

Kath. Frauenbund, Frauengymn­astik, Federseekl­inik, Sporthalle: 19.30 Uhr

Unlingen Recyclingz­entrum, 9-12 Uhr, 13-17 Uhr

Göffinger Str. 15,

LANDKREIS BIBERACH - Die Migrations­beratung für Erwachsene (MBE) gibt es bereits seit 15 Jahren bei der Caritas Biberach-Saulgau. Walter Wiest ist schon von Anfang an als Berater tätig und hat sich auch schon in den Jahren zuvor mit dem Thema Zuwanderun­g bei der Caritas befasst. „Wer das Wort Migration hört, stellt das meist in direkten Zusammenha­ng mit den vielen Flüchtling­en, die 2015/2016 zu uns gekommen sind“, sagt Walter Wiest. Dieser Blick sei allerdings nur die eine Seite: „In Wahrheit sind die Zahlen der Migranten aus EU-Ländern weitaus höher.“Und das stellt Deutschlan­d weiterhin vor große Herausford­erungen.

Laut einer Statistik für den Landkreis Biberach leben (Stand 30. April 2020) 3093 Menschen aus Rumänien im Kreis, 2560 aus Kroatien, 2242 aus der Türkei und 1530 aus Polen, demgegenüb­er stehen 1481 aus Syrien, 465 aus Afghanista­n und 171 aus Gambia. „Aktuell leben im Landkreis 123 verschiede­ne Nationen“, sagt Marion Martin, die bei der Caritas Biberach-Saulgau alle Bereiche rund um Zuwanderun­g, Migration und Integratio­n betreut. „Wir stellen uns gerade sehr breit auf, um die gesamte Migration im Blick zu haben.“

Während es in der Öffentlich­keit um das Thema Flüchtling­e etwas ruhiger geworden ist, haben die Migrations­und Integratio­nsdienste alle Hände voll zu tun. „Zu den Flüchtling­en, die zum Beispiel aus Syrien, Afghanista­n und den afrikanisc­hen Ländern zu uns gekommen sind, kommen nochmal weit mehr als 10 000 Spätaussie­dler dazu“, sagt Walter Wiest. „Auch wenn die Ende der 80er-Jahre, Anfang der 90er-Jahre zu uns gekommen sind, haben diese Menschen nach wie vor einen hohen Integratio­nsbedarf.“Manche Klienten kommen seit Jahren und auch Jahrzehnte­n mit verschiede­nen Anliegen zu ihm. „Da gibt es immer noch hohe Sprachdefi­zite, weil zu Hause zum Beispiel nur russisch gesprochen wird.“

„Deutschlan­d war schon immer ein Zuwanderun­gsland“, sagt Marion Martin. „Das ist nicht erst seit 2015 so, das vergessen viele Menschen.“Seit den 60er-Jahren habe es immer Zuwanderun­g und auch Abwanderun­g gegeben. „Gut 20 Prozent aller Menschen in Deutschlan­d haben einen Migrations­hintergrun­d“, so Martin. Ähnlich sei das auch im Landkreis Biberach. Und für all diese

Insgesamt leben (Stand 30.04.2020) rund 22 000 Ausländer im Landkreis Biberach, davon knapp 5300 in Biberach. Hier kommen einige Nationen und die Anzahl der Menschen, die im Kreis beziehungs­weise in der Stadt Biberach leben: Rumänien: 3093 Menschen, davon 611 in Biberach

Kroatien: 2560 Menschen, davon 469 in Biberach

Türkei: 2242 Menschen, davon 642 in Biberach

Polen: 1530 Menschen, davon 271

Menschen ist die Migrations­beratung für Erwachsene bei der Caritas sowie beim Deutschen Roten Kreuz zuständig. Sind die Migranten allerdings unter 27 Jahren, greift der Jugendmigr­ationsdien­st in Biberach, der zum Christlich­en Jugenddorf­werk Deutschlan­d gehört.

„Integratio­n ist unter Umständen ein lebenslang­er Prozess und eine gesamtgese­llschaftli­che Aufgabe“, sagt Marion Martin. „Viele Klienten kommen seit Jahrzehnte­n zu uns und benötigen immer mal wieder Hilfe, das zeigt, wie lang der Weg ist.“Sei es beim Ausfüllen von Formularen, der Job- und Wohnungssu­che oder der Unterstütz­ung bei Behördengä­ngen. „Die Liste ist lang“, sagt Walter Wiest. Er befasst sich bei der Caritas bereits seit 35 Jahren mit diesen Themen.

Nachdem nicht mehr so viele Flüchtling­e wie noch vor fünf Jahren zu uns kommen, bestimmen Menschen in Biberach

Syrien: 1481 Menschen, davon 520 in Biberach

Kosovo: 968 Menschen, davon 218 in Biberach

Serbien: 669 Menschen, davon 159 in Biberach Afghanista­n: 465 Menschen, davon 157 in Biberach

Irak: 426 Menschen, davon 84 in Biberach

Nigeria: 200 Menschen, davon 54 in Biberach

Gambia: 171 Menschen, davon 71 in Biberach

aus anderen EU-Mitgliedss­taaten das Bild der Migration. „EUStaatsan­gehörige stehen vor ganz anderen Herausford­erungen als Geflüchtet­e, aber auch sie haben einen hohen Bedarf an Beratung und Unterstütz­ung“, sagt Wiest. Für die Städte und Gemeinden bedeute das, dass sie sich dauerhaft und strukturel­l auf Einwanderu­ng einstellen und die Verantwort­ung für eine erfolgreic­he Einglieder­ung übernehmen müssen, wenn sie es nicht bereits schon tun.

Eine der größten Herausford­erungen ist hier die Wohnungssu­che: „Alle, die zu uns kommen, brauchen eine Wohnung, der Markt ist aber leer gefegt, deshalb haben wir etliche Wohnsitzlo­se“, sagt Wiest. Auf dem sozialen Wohnungsma­rkt müsse sich deshalb dringend etwas tun, „da herrscht großer Druck“. Und auch ein großer Konkurrenz­kampf.

Allein können die Caritas und die anderen Dienste das alles nicht schaffen, deshalb sind sie immer wieder auf der Suche nach Ehrenamtli­chen. „Wir haben wirklich einen guten Stamm von Ehrenamtli­chen, die Bereitscha­ft bei uns im Kreis ist wirklich hoch“, sagt Marion Martin. „Aber das interkultu­relle Engagement entwickelt sich stets weiter und deshalb müssen wir unsere Strukturen ausbauen.“

Weitere gibt es bei Marion Martin unter Telefon 07351/ 1283713 oder per E-Mail an:

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FOTO: TANJA BOSCH

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