Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Zwiefalten wird zum Risikogebiet
Baden-Württemberg kündigt landesweit Verschärfung der Corona-Verordnung an
ZWIEFALTEN (sz) - Im Landkreis Reutlingen hat die Sieben-Tage-Inzidenz den Grenzwert von 50 Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner überschritten. Das hat das Landesgesundheitsamt BadenWürttemberg am Samstagabend mitgeteilt. Konkret liegt der Wert bei 54,3 (Stand Sonntag, 19 Uhr). Damit werden auch in der Gemeinde Zwiefalten weitere Maßnahmen und Einschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus in Kraft treten.
Noch am Samstagabend hatte das Landratsamt Reutlingen einen Entwurf der Allgemeinverfügung mit den neuen Regelungen an die Städte und Gemeinden mit der Möglichkeit zur Stellungnahme übersandt. In der Zwischenzeit hat das Land Baden-Württemberg eine Verschärfung der Corona-Verordnung angekündigt, die weitergehende Maßnahmen enthalten und landesweit gelten wird. Um eine einheitliche Handhabung zu gewährleisten und Verwirrung und Unsicherheiten zu vermeiden, wird das Landratsamt die Allgemeinverfügung für den Landkreis Reutlingen zunächst nicht wie angekündigt erlassen, sondern die Änderungen der Landesverordnung, die am Montag in Kraft treten sollen, abwarten.
Auf Grundlage der Änderungen der Corona-Verordnung des Landes wird das Landratsamt Reutlingen prüfen, ob weitergehende Maßnahmen für den Landkreis Reutlingen erforderlich werden.
„Die deutlich ansteigenden Fallzahlen machen deutlich, dass wir die Corona-Pandemie noch nicht überwunden haben, sondern uns noch mitten darin befinden“, so Landrat Thomas Reumann. „Die neuen Einschränkungen treffen uns alle, doch wir alle müssen auch dazu beitragen, eine weitere Ausbreitung des Coronavirus und einen zweiten, schmerzhaften Lockdown zu verhindern.“Reumann appelliert
„[...] Unser Ziel muss es sein, mit aller Macht eine Situation zu vermeiden, wie wir sie im März und April diesen Jahres erlebt haben, mit einem weitgehenden Stillstand unserer Gesellschaft und unserer Wirtschaft. Dies wird uns aber nur gelingen, wenn wir alle gemeinsam miteinander und füreinander Verantwortung übernehmen, um uns und andere vor einer Ansteckung zu schützen. [...] Aus eigenem Erleben weiß ich, wie enttäuschend und traurig es sein kann, wenn ganz besondere Familienereignisse, wie runde Geburtstage der
Großeltern oder Hochzeiten, nicht wie sonst gefeiert werden können. Auch unser Sohn und unsere Schwiegertochter konnten ihre Hochzeit, die sie mit viel Liebe und Engagement vorbereitet hatten, nur im kleinen Familienkreis begehen. Keinerlei Verständnis habe ich allerdings für diejenigen, die die ganz konkrete Gefahr dieses Virus herunterspielen, nicht ernst nehmen oder gar dessen Existenz leugnen. Sie gefährden damit sich und andere dadurch, dass sie die Schutzmaßnahmen nicht einhalten. Wie Sie wissen, hatte ich mich selbst im März mit SARS-CoV-2 infiziert und hatte Gott sei Dank einen guten Verlauf. Dennoch hatte ich eine Lungenentzündung auszukurieren und noch Monate danach mit Atembeschwerden umzugehen. Es gibt dieses Virus und aus eigener Betroffenheit weiß ich: Dieses Virus ist nicht harmlos. Auch wenn wir nach Monaten der Einschränkungen „genug haben“und uns ein Leben ohne Corona wünschen, bitte ich Sie deshalb dringend, die Schutzmaßnahmen unverändert und noch verstärkter einzuhalten. [...]“ daher dringend, sich an die Abstandsund Hygieneregeln zu halten, Räume oft zu lüften und die Maskenpflicht und weiteren neuen Regelungen einzuhalten. „Es gilt jetzt, unsere Kontakte wieder auf das Nötigste einzuschränken und genau zu hinterfragen, welche Feier oder welche Reise momentan zwingend nötig ist.”
Für Fragen zu Änderungen der Corona-Verordnung steht ein
des Landratsamts Reutlingen unter 07121/4801970 zur Verfügung. Erreichbar ist es vorläufig von Montag bis Donnerstag, 14 bis 18 Uhr.