Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Das ist neu in der Ulmer Gastroszene
Burgergrill eröffnet, Italiener zieht um und Neugründung am Münster
ULM/NEU-ULM - Mehr als zwei Jahre, nachdem die Buchhandlung Herwig am Münsterplatz ihre Türen geschlossen hat, ist wieder Leben in den 200 Quadratmetern des Erdgeschosses: Am Donnerstag heizte der Burgerspezialist Hans im Glück seine Grills erstmals an. Der Stil im Inneren ist typisch für die Burgerkette: raumhohe Birkenstämme erwecken den Eindruck, man betrete einen Wald. Viel Massivholz und viel Grün sorgen für ein naturnahes Bild des Gastraums mit seinen 210 Sitzplätzen. Im Außenbereich am Münsterplatz gibt es weitere 40 Sitzplätze.
Auf der Karte der Kette mit insgesamt 88 Restaurants stehen neben Burgern und Salaten auch Cocktails. Nach der US-Kette „Five Guys“, die in die Sedelhöfe zog, ist Hans im Glück der nächste Systemgastronom, der auf Fleisch oder eine vegetarische Alternative zwischen zwei Semmelhälften setzt. Doch während „Five Guys“für die puristische Urversion des USNationalgerichts steht, setzt Hans im Glück auf Experimente: So gibt es den Burger etwa als Modell Birkenwald mit Schnittlauchsoße. Auch vegane Gerichte gibt es. Die Eröffnung des Lokals war mit einigen Fragezeichen versehen, zumal Gründer Thomas Hirschberger seine Anteile an einen Gesellschafterkreis verkauft hat. Zudem musste umgeplant werden, weil Anwohner befürchteten, dass Abluft, die sich unter anderem aus einem Fettabscheider speist, für Geruchsbelästigung sorgen könnte. Johannes Bühler, der Chef von Hans im Glück, ist dennoch guter Dinge, was den Standort angeht: „Wir haben bereits im Vorfeld die Vorfreude und das Interesse
aus Ulm spüren können.“
Auch in Neu-Ulm tut sich was in Sachen Gastronomie: Ende des Monats schließt Metzger-Hans in der Marienstraße. Wie die Metzgerei von Franz und Martina Hiller auf Nachfrage mitteilt, konnte der Mietvertrag nicht langfristig verlängert werden. Mit dem Standort sei man eigentlich zufrieden gewesen. Offenbar wollte der Immobilienbesitzer das Haus erst verkaufen, was wegen der CoronaKrise nicht gelang. Und so zieht die Metzgerei nach Wiblingen um, während der neue Mieter schon feststeht: Es ist der auch in Vöhringen bekannte Gastronom Antonio Malizia (Restaurant Colosseum), der mit seinem Ulmer Lokal in der Herdbruckerstraße (Michelangelo) nach Neu-Ulm wechselt. Doch auch das markante Ulmer Eckgebäude an der Donau wird der Italiener weiter bespielen: Und zwar mit dem Café M – M wie Michelangelo. An der Stadtmauer plant Malizia ein klassisches italienisches Eiscafé, das auch Antipasti serviere. Der Gastronom spricht freimütig von einem Risiko. Zwar seien sowohl der neue als auch der alte Standort ziemlich ideal, doch auch ihm habe die Corona-Krise zugesetzt. Geplant habe er die Erweiterung vor der Pandemie. Trotz allem wolle er sie nun durchziehen. Den Sommer habe er im Michelangelo durch die vielen Außensitzplätze an der Stadtmauer recht gut überstanden. Doch was der Winter in Sachen Corona bringt, wisse niemand.
Von Neu-Ulm nach Ulm zog es Gülten Karaçizmeli. Lange Jahre war die Unterelchingerin so etwas wie das Gesicht von Cigköftem auf der Donauinsel. Doch seit Kurzem hat sie ihren eigenen Familienbetrieb: Urfalim
Cigköfte in der Schuhhausgasse heißt ihr Imbiss mit Münsterblick. „Ich mache alles selbst“, sagt sie. Im Gegensatz zu Cigköftem in Neu-Ulm ist der Laden von Karaçizmeli kein Franchise. Unterstützt wird sie von ihrem Mann Nihat und ihren Töchtern Aylin und Yesim.
Vergleichsweise neu ist auch das vietnamesische Restaurant Floa in der Frauenstraße Ulm. Dort wo früher unter dem Namen Singha thailändische Gerichte serviert wurden, setzen jetzt Florian Simmendinger und Hoa Nguyen auf vietnamesische Tapas. Der Name des Restaurants Floa steht nicht nur für die Fusion beider Namen, sondern verdeutlicht auch die Verschmelzung von zwei Küchenwelten. Deutlich wird das etwa bei vietnamesischen Tacos, also vietnamesischen Gerichten serviert im Hefeteig.
TRAUERANZEIGEN