Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Kleintierzüchter bleiben unter sich
Lokalschau in Bad Buchau fand ohne Öffentlichkeit statt
BAD BUCHAU (sz) - Der Kleintiertzuchtverein Z 391 Bad Schussenried/Bad Buchau hat im Vereinsheim in Bad Buchau die diesjährige Lokalschau veranstaltet.
Im Vorfeld haben die Vereinsmitglieder beraten, wie die Ausstellung unter der momentan vorherrschenden Corona-Situation bewerkstelligt werden kann, ohne jemanden einem erhöhten Infektionsrisiko auszusetzen. Deshalb wurde die Lokalschau unter Ausschluss der Öffentlichkeit abgehalten, das heißt die Ausstellung war nicht für Besucher geöffnet und der Züchterabend mit Siegerehrung wurde nur im Mitgliederkreis durchgeführt.
Die jährliche Lokalschau stellt im Verein den Höhepunkt des Zuchtjahres dar, denn hier präsentieren die Züchter des Vereins ihre besten Tiere unter den kritischen Augen der Preisrichter, in der Hoffnung, einen der begehrten Meistertitel zu ergattern. Deshalb werden die Tiere in den Tagen vor der Schau „frisiert und herausgeputzt“, um möglichst viele Punkte von den Preisrichtern zu bekommen.
Im Vorfeld wurden dem Vorstand Peter Dangel 63 Hühner und Tauben und 24 Kaninchen zum Ausstellen gemeldet, nicht gerade viel, aber angesicht sder Corona-Situation trotzdem gute Anzahl an Tieren.
So mancher mag sich fragen, was an Hühnern, Tauben und Kaninchen so besonders sein soll, damit ein Preisrichter sein Urteil abgibt. Jede Rasse hat ihre ganz eigenen und speziellen Rassemerkmale. Diese sind im Zuchtstandard festgehalten. Und diesen Zuchtstandard gilt es möglichst gut zu treffen. Dazu gehören Beschaffenheit und die Zeichnung des Gefieders oder des Fells sowie der Körperbau und die Körperhaltung des Tieres.
Betrachtet man die verschiedenen Rassen an Hühnern, Tauben und Kaninchen, so ist die Kleintierzucht sogar ein internationales Hobby. Denn bei den Kaninchen gibt es Kalifornier, Russen, blaue, weiße, schwarze und graue Wiener, rote und weiße Neuseeländer, Burgunder, Holländer in den verschiedensten Farben, Japaner und englische Schecken und Widder; dies ist nur ein Teil der Rassenvielfalt. Beim Geflügel sieht es nicht minder vielfältig aus. Sundheimer, Altsteirer, Italiener, Niederrheiner, Sulmtaler,
Kölner Tümmler sind nur wenige Vertreter der Geflügelrassen.
Als die Preisrichter nach zwei Stunden kritischen Begutachtens mit ihrer Arbeit fertig und die Ergebnisse in das Ausstellungsprogramm eingegeben waren, standen die Inhaber der Meister- und Ehrungstitel fest.
Bei den Kaninchenzüchtern gab es in diesem Jahr leider nur drei Austeller, von denen es zwei in die Vereinsmeisterwertung geschafft haben. Wolfgang Herwanger wurde mit seinen Holländern japanerfarbig-weiß und 378,5 Punkten zweiter Vereinsmeister. Peter Dangel belegte mit seinen Blauen Wienern und 383,5 Punkte den ersten Platz.
Beim Geflügel stritten schon mehr Züchter um die Meistertitel. Die Altsteirer in der Farbe „Wildbraun“von Hans-Jörg Glauner wurden mit 473 Punkten bewertet und erhielten so den Titel des dritten Vereinsmeisters. Beim Rennen um die Plätze eins und zwei ging es mehr als eng her, denn beide Züchter waren mit 476 Punkten punktgleich. Aber aufgrund des besseren Gockels konnte Karl-Heinz Miehle mit seinen Zwerg-Orpington schwarz das Rennen für sich entscheiden und verdrängte seinen Bruder Martin Miehle mit seinen Araucana schwarz auf den zweiten Platz. Die Tauben der Rasse Kölner Tümmler wurden mit 472 Punkten bewertet, womit er sich den ersten Vereinsmeister der Tauben-Züchter sicherte.
Einen Ehrenpreis des Landesgeflügelverbandes erhielten Martin mit Araucana schwarz und 96 Punkten und Karl-Heinz Miehle mit Zwerg-Orpington schwarz und ebenfalls 96 Punkten.
Der beste Hahn der Schau scharrt bei Karl-Heinz Miehle als Zwerg-Orpington schwarz auf dem Hof und wurde mit 96 Punkten bewertet. Bei Martin Miehle legt eine schwarze Araucana-Henne ihre Eier ins Nest und wurde mit 96 Punkten als beste Henne der Schau gekürt.
Peter Dangel hatte mit einem Blauen Wiener und 96,5 Punkten das beste Kaninchen der Schau. Wolfgang Herwanger hatte mit seiner Holländer-Häsin in japanerfarbig-weiß und 96 Punkten die beste Häsin der Schau. Dies ist bei einer sogenannten Zeichnungsrasse ein sehr beachtliches Ergebnis.