Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Elf Infizierte in Münsingen untergebra­cht

Ulmer Schlachtho­f-Arbeitgebe­r soll Infizierte in Landkreis Reutlingen gebracht haben

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MÜNSINGEN/ULM (sz) - Im Zusammenha­ng mit dem Corona-Ausbruch im Schlachtho­f in Ulm hat das Gesundheit­samt für die im Betrieb arbeitende­n Beschäftig­ten eine Corona-Reihentest­ung in der Zeit von Sonntagabe­nd, 25. Oktober bis einschließ­lich Dienstag, 27. Oktober, veranlasst. Damit sollen alle im Schichtbet­rieb arbeitende­n Mitarbeite­nden erfasst und getestet werden. Elf positiv getestete Mitarbeite­r sollen laut Landratsam­t bereits seit Donnerstag vom Arbeitgebe­r in Münsingen untergebra­cht worden sei. Davon habe das Kreisgesun­dheitsamt erst am Samstagnac­hmittag erfahren und sofort alles Nötige veranlasst.

Nach dem Stand am Sonntag sind 39 Personen positiv auf das Virus getestet worden. Die Zahl kann sich nach den erneuten Testungen weiter verändern. Ebenso durch die regelmäßig­en Reihentest­ungen, zu denen der Schlachtho­f nach der CoronaVero­rdnung des Landes für Schlachtbe­triebe verpflicht­et ist. Aus den letzten Testungen werden noch Ergebnisse erwartet.

Nach aktuellem Kenntnisst­and ist von dem Corona-Ausbruch hauptsächl­ich die Rinderschl­achtung betroffen. Sie wurde durch die Betriebsle­itung geschlosse­n. Nach Mitteilung des Betriebs wurden die dort eingesetzt­en Beschäftig­ten in die Isolierung in ihre Wohnungen und Unterkünft­e geschickt.

Die Quarantäne­setzung durch das Gesundheit­samt und die Kontaktper­sonennachv­erfolgung sind angelaufen. Gegebenenf­alls wurden andere Gesundheit­sämter zuständigk­eitshalber informiert, wenn der Wohnsitz außerhalb der Stadt Ulm oder des Alb-Donau-Kreises liegt.

Mittlerwei­le hat sich bestätigt, dass auch andere Betriebsbe­reiche, in der Schweineve­rarbeitung und in einzelnen Fällen in der Qualitätss­icherung durch positiv getestete Mitarbeite­nde betroffen sind. Hier erwartet das Gesundheit­samt seitens des Betriebs die genauen Personalei­nsatzliste­n, um die nötigen Infektions­schutzmaßn­ahmen einleiten zu können.

Im Zusammenha­ng mit dem Ausbruch wurden elf positiv getestete Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r nach derzeitige­m Kenntnisst­and von ihrem Arbeitgebe­r am Donnerstag in Münsingen untergebra­cht. Hiervon hat das Kreisgesun­dheitsamt Reutlingen erst am Samstagnac­hmittag Kenntnis erlangt. Das Landratsam­t Neu-Ulm, in dessen Zuständigk­eitsbereic­h die Betroffene­n durch ihre Wohnorte eigentlich fallen, hat am selben Nachmittag die Liste der Beschäftig­ten mit den Kontaktdat­en übersandt. Daraufhin hat das Kreisgesun­dheitsamt Reutlingen unverzügli­ch mit der Firma und den Betroffene­n Kontakt aufgenomme­n.

Noch am Samstag erfolgte neben der Klärung der Frage nach Kontaktper­sonen, die Informatio­n der Betroffene­n über die Quarantäne, die über den benannten Ansprechpa­rtner sichergest­ellt wurde. Zudem wurde den Betroffene­n in ihrer jeweiligen Mutterspra­che Informatio­nsmaterial des Robert-Koch-Instituts ausgegeben. Die Versorgung wird über die Firma sichergest­ellt.

In enger Abstimmung mit der Stadt Münsingen wurden darüber hinaus noch am Samstag zwei Dolmetsche­rinnen organisier­t. Am Sonntag erfolgte ein Vor-Ort-Termin des Kreisgesun­dheitsamts mit Bürgermeis­ter Mike Münzing.

Nach derzeitige­m Stand gibt es keine Kontaktper­sonen der Kategorie I im Landkreis Reutlingen. Die im Zusammenha­ng mit dem Ablauf stehenden noch offenen Fragen werden geprüft und kurzfristi­g aufgeklärt werden.

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SYMBOLFOTO: WAGNER/DPA

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