Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Die Torwartfrage
Noch will sich Towerstars-coach Marc Vorderbrüggen nicht festlegen – Drei Spiele gegen hessische Teams
- Je näher die Play-offs in der DEL2 rücken, desto wichtiger wird bei den Ravensburg Towerstars die Frage werden, wem Marc Vorderbrüggen in der entscheidenden Saisonphase im Tor vertraut. Noch will sich der Towerstars-coach nicht festlegen – was auch daran liegen könnte, dass sich gerade weder Jonas Langmann noch Olafr Schmidt mit Topleistungen aufdrängen. Unabhängig von dieser Frage plagen Vorderbrüggen noch ganz andere Sorgen. Denn einerseits sind die Towerstars weit von ihrer Bestform entfernt, andererseits warten am Donnerstag und Samstag hochkarätige Gegner.
Die Euphorie war im vergangenen Sommer groß, als die Towerstars bekannt gaben, dass Meistergoalie Jonas Langmann nach einem enttäuschenden DEL-JAHR bei den Nürnberg Ice Tigers wieder nach Ravensburg zurückkehren würde. Verstärkt wurde diese Euphorie noch dadurch, als sich Olafr Schmidt dazu entschloss, trotz dieser starken Konkurrenz in Oberschwaben zu bleiben. Damit schien klar: Diesem Duo würde in der Liga keiner das Wasser reichen können. Eigentlich. Denn Langmann verletzte sich in der Vorbereitung schwer. Und Ersatzmann Niklas
Treutle durfte auch nur so lange bleiben, bis er in Nürnberg wieder für die startende Del-saison gebraucht wurde.
Schmidt machte seine Sache nach Treutles Abschied gut, sehr gut sogar. Das war nicht zuletzt deshalb beruhigend, weil mit einer Rückkehr Langmanns nicht vor Februar gerechnet wurde. Als der Meistergoalie
dann plötzlich schon Anfang Januar in den Kader zurückkehrte, war die Überraschung groß. Noch größer wurde sie durch die prompte Rückkehr Langmanns zwischen die Pfosten. Das Vertrauen von Meistertrainer Rich Chernomaz in den von ihm zurückgeholten Langmann schien grenzenlos. Zurückzahlen konnte Langmann dieses Vertrauen zwar immer wieder, manchmal präsentierte er sich auch meisterlich. Doch zur klaren Nummer 1 wurde er nicht. Denn da war auch noch Schmidt, der seine Ansprüche geltend machte. Seither wechselten sich die beiden Goalies immer ab. Mal mit mehr Erfolg, mal mit weniger. Gerade am vergangenen Wochenende leisteten sich beide entscheidende Fehler. Langmann wirkte in Crimmitschau mehrfach unsicher, Schmidt tat es ihm gegen Freiburg gleich. Beide Spiele gingen knapp verloren. Trotzdem bescheinigte Vorderbrüggen sowohl Langmann als auch Schmidt „einen sehr, sehr guten Job“. Beide würden es verdienen, ihre Eiszeit zu bekommen. Eine Tendenz zu einem der beiden Goalies für die Play-offs wollte er nach dem Freiburg-spiel noch nicht durchscheinen lassen. Aber: „Irgendwann wird die Zeit kommen, wo wir uns auf einen fokussieren, aber wir haben immer noch zehn Spiele und es kann immer noch viel passieren.“
Tatsächlich stehen noch schwere Aufgaben an. Am Donnerstag reisen die Towerstars zu Tabellenführer Kassel Huskies (Spielbeginn: 19.30 Uhr), am Samstag kommen die Löwen Frankfurt nach Oberschwaben (Spielbeginn: 18 Uhr), gegen die die Towerstars zuletzt sechsmal in Serie verloren haben. Zum Abschluss des Wochenendes geht es am Montag (Spielbeginn: 19.30 Uhr) zum dritten hessischen DEL2-CLUB EC Bad Nauheim. Das erste Gastspiel dort verloren die Towerstars kurz vor Weihnachten mit 0:6.
Pawel Dronia kehrt nach monatelanger Verletzungspause in den Kader der Ravensburg Towerstars zurück. Wie die Towerstars am Mittwoch mitteilten, stehe der 31-jährige Abwehrspieler vor seinem Comeback. Gegen Kassel fehlen werden dagegen die Verteidiger James Bettauer und Mike Card. Bettauer kassierte im Spiel am Sonntag gegen den EHC Freiburg einen Check, infolge dessen er nun vorsichtshalber aussetzt; Card ist ebenfalls nicht ganz fit. Zudem fehlen weiterhin die Topstürmer Mathieu Pompei und Andreas Driendl. (mp)