Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Generationswechsel an der Spitze
Fußball: Peter Mast folgt auf Josef Rapp als Obmann – Schwierige Nachwuchssuche
(aw) - Peter Mast ist neuer Obmann der Schiedsrichtergruppe Ehingen. Er folgt auf Josef Rapp (Oberdischingen), der sich nicht mehr zur Wiederwahl gestellt hatte. Außerdem blickte die Schiedsrichtergruppe im Rahmen ihrer virtuellen Hauptversammlung auf die vergangenen drei Jahre zurück. Wie auch in anderen Gruppen ging im Berichtszeitraum die Zahl der Schiedsrichter auch in der Gruppe Ehingen zurück. Die Versuche, die Abgänge zu kompensieren, wurden zuletzt durch die Pandemie gestoppt, den bisher letzten Neulingskurs gab es 2019.
Gleichwohl trug die Nachwuchsförderung in den vergangenen Jahren Früchte, die Zahl der Schiedsrichter aus der Ehinger Schiedsrichtergruppe in überregionalen Spielklassen wuchs.
Stephan Gerster vom Verbandsschiedsrichterausschuss würdigte Josef „Bodde“Rapp, der vor kurzem seinen 70. Geburtstag gefeiert hatte, als ein „Obmann mit Leidenschaft, mit wohltuender Bodenständigkeit und mit gesundem Ehrgeiz“. Der Vorsitzende des Fußballbezirks Donau, Horst Braun, sagte Rapp habe sich „in einer schwierigen Umbruchphase in die Pflicht nehmen lassen“und sei „in die großen Fußstapfen“seines Vorgängers Berthold Schlegel getreten. Mit „Umsicht und klaren Vorstellungen“habe Rapp die Gruppe geführt. „Du hast die Gruppe vorangebracht“, sagte der Bezirksvorsitzende.
Mehr als 70 stimmberechtigte Mitglieder sowie Gäste unter anderem von benachbarten Gruppen und vom WFV nahmen an der Versammlung teil. Peter Mast, bisher Stellvertreter von Rapp, wurde mit sehr großer Mehrheit (67 Ja-stimmen, zwei Enthaltungen, eine Nein-stimme) zum neuen Obmann gewählt. Mast würdigte seinen Vorgänger: „Mir ist bewusst, dass ich in große Fußstapfen trete“, sagte der neue Obmann.
„Mit einem starken Team im Rücken bin ich optimistisch, dass wir die Gruppe so weiterführen können wie bisher.“Im achtköpfigen Schiedsrichterausschuss gab es zwei Veränderungen.
Peter Mast, als Obmann bis 2024 gewählt, sagte: „Ich hoffe, dass wir die Pandemie bald überwinden, damit wir uns wieder unserem Hobby widmen können.“Und er nannte eine Herausforderung, die nicht nur vor der Ehinger Gruppe liegt, sondern die Schiedsrichter landauf, landab betrifft: die Nachwuchsrekrutierung. Josef Rapp sprach in seinem Tätigkeitsbericht von einem „beträchtlichen Rückgang“in den zurückliegenden drei Jahren: von 154 Unparteiischen im Januar 2018 auf aktuell 126. Vor allem die Zahl der Jungschiedsrichter sei gesunken (von 34 auf zwölf).
An einem Neulingskurs 2019 absolvierten von den 13 Teilnehmern aus dem Gebiet der SRG Ehingen zwölf die Prüfung, zwei von ihnen hätten aber gleich danach aufgehört. Aus anderen Gebieten (u.a. Saulgau) seien vier Schiedsrichter hinzugekommen. Ein weiterer Neulingskurs sei wegen der Pandemie nicht zustande gekommen.
Nun hofft die Gruppe auf einen Kurs in diesem Jahr. Josef Rapp sagte in seinem Bericht, den er in Auszügen bei der Hauptversammlung vortrug: „Wir sind sehr auf Neulinge angewiesen, um auch in Zukunft unsere Aufgaben in der ganzen Breite wahrzunehmen.“
Dazu gehört im Kern die Besetzung der Spiele mit Schiedsrichtern. In den vergangenen drei Jahren hätten mit Ausnahme von zwei Reservespielen alle Begegnungen mit geprüften Schiedsrichtern besetzt werden können, so Rapp, der aber auch darauf hinwies, dass die Anzahl an Spielen rückläufig gewesen sei – nicht nur aufgrund der Pandemie, sondern auch wegen der abnehmenden Zahl von Mannschaften.
Josef Rapp räumte ein, dass der Besuch der Schulungen „besser sein könnte“. Bei diesen Schulungen gab es vereinzelt auch prominente Gäste (wie Bundesliga- und Fifa-schiedsrichter Marco Fritz), zudem wurde die Fortbildung vom WFV 2020 um Online-angebote erweitert.
Die Zahl der Unparteiischen aus der SRG Ehingen in überregionalen Spielklassen sei von drei in der Saison 2018/19 über fünf im darauffolgenden Spieljahr auf nun sechs in der Saison 2020/21 gewachsen: Philipp Schlegel (SV Unterstadion/oberliga), Daniel Traub, Martin Traub (beide SG Griesingen/pfeift in der Verbandsliga), Tobias Burger (SV Unterstadion), David Rommel (FV Schelklingen-hausen) und Daniela Kottmann (SG Altheim/alle Landesliga). „Das kann sich wirklich sehen lassen“, so Rapp. Und in Johannes Hehnle (TSV Rißtissen), derzeit auf Bezirksebene, sei ein weiterer „Hoffnungsträger in Lauerstellung“