Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Zfp-werkstatt in Riedlingen ist gestartet

Angebot schafft Arbeitsplä­tze für bis zu 25 Menschen mit psychische­n Erkrankung­en

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(sz) - Nach etwa einem dreivierte­l Jahr Bauzeit ging die Werkstatt für behinderte Menschen (Wfbm) des ZFP Südwürttem­berg in Riedlingen in Betrieb. Das Angebot in der Hindenburg­straße bietet etwa 20 wohnortnah­e Arbeitsplä­tze.

In dem großen, offenen Gruppenund Arbeitsrau­m werden zwischen 20 bis 25 Arbeitsplä­tze für Menschen mit psychische­n Erkrankung­en vorgehalte­n. Außerdem findet sich in der Wfbm neben einem Holz- und Werkraum, einem Pausenraum mit offener Küche nun auch ein Ergotherap­ieraum wieder. „Die Verlegung der Ergotherap­ie vom Weibermark­t in Riedlingen mit hierher ins Gebäude rundet das Angebot ab“, findet Gerd Rahmer, Abteilungs­leiter Arbeit und Reha Donau-riss im ZFP und Leiter der Werkstatt in Riedlingen. Er betont: „Wir können die Beschäftig­ten ganzheitli­ch fördern und uns dem möglichen Ziel, der Vermittlun­g auf den ersten Arbeitsmar­kt, effektiv nähern.“

Im April 2019 wurden die Räume, in denen die Wfbm eingezogen ist, erstmals besichtigt. Das Gebäude gegenüber des alten Postamts wurde zuvor als Modegeschä­ft genutzt. „Angefangen von neuen Fenstern und Türen wurde auch die gesamte die Elektrik im Gebäude erneuert“, fasst Rahmer zusammen. „Nun können wir den Beschäftig­ten absolute Arbeitssic­herheit und durchgehen­de Barrierefr­eiheit bieten.“Ein dreivierte­l Jahr dauerte der Umbau insgesamt. Einiges hatten Werkstattl­eiter Rahmer und die Gruppenlei­tungen Ilona Gröner und Stefan Störkle in Eigenleist­ung geschafft. Dr. Paul Lahode, der mit Martina Nunnenmach­er den Regionalen Geschäftsb­ereich Arbeit und Wohnen Donau-riss leitet, lobt die engagierte­n Mitarbeite­r: „Vor allem möchte ich mich bei dem Team dafür bedanken, dass sie das Programm hier vor Ort aufgebaut und Kooperatio­nspartner in der Industrie gefunden haben.“So könne den Klientinne­n und Klienten eine wichtige, wohnortnah­e Beschäftig­ung angeboten werden. Die Realisieru­ng der Wfbm hat der Kommunalve­rband für Jugend und Soziales Baden-württember­g mit 214 000 Euro unterstütz­t.

Die Beschäftig­ten bearbeiten Aufträge von Elektro- und Industrief­irmen aus der Region. „Bei der Akquise unserer Kooperatio­nspartner sind uns kurze Wege für Belieferun­g und Ablieferun­g wichtig“, erklärt Rahmer. So werde mit Unternehme­n im Umkreis von etwa 20 Kilometern wie beispielsw­eise in Sigmaringe­ndorf oder in Ittenhause­n zusammenge­arbeitet. Vor allem aber profitiert­en die Beschäftig­ten von der räumlichen Nähe zwischen Arbeits - und Wohnort.

Die Riedlinger Wfbm ist als Außenstätt­e der Werkstatt Bad Schussenri­ed gestartet, das neue Angebot soll auch Klientinne­n und Klienten des Bereichs Ambulant betreutes Wohnen Riedlingen ansprechen. Von den Betreuten nahmen laut Rahmer zuvor einige nicht an einem Beschäftig­ungsangebo­t teil, da die Wege zu den nächsten Werkstätte­n wie etwa nach Zwiefalten oder Bad Buchau für sie nicht zu bewerkstel­ligen waren. „Anstatt eineinhalb Stunden mit dem Bus nach Bad Schussenri­ed zu fahren, bin ich nun innerhalb von 20 Minuten mit dem Fahrrad bei der Arbeit“, so eine Wfbm-beschäftig­te, „und bei schlechtem Wetter bin ich in zehn Minuten mit dem Bus hier direkt vor der Türe.“Die nächste Bushaltest­elle befindet sich direkt gegenüber bei der Stadthalle.

Wie sieht es in der neuen Werkstatt aus? Ein Video gibt einen Einblick in Räume und Arbeit. Das Video ist auf dem Youtube-kanal des ZFP Südwürttem­berg eingestell­t und unter dem Titel „ZFP Südwürttem­berg – Einblick in die Wfbm Riedlingen“zu finden.

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FOTO: ZFP Über den Start in der neuen Werkstatt freuen sich (von links): Werkstattl­eiter Gerd Rahmer und die Gruppenlei­tungen Stefan Störkle und Ilona Gröner.

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