Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
„Mehr als günstige Bauplätze“
Interview mit Klaus Deckert
Was bewegt Sie, in Alleshausen als Bürgermeister zu kandidieren?
Als wir 2014 nach Alleshausen zogen, wurden wir von Anfang an sehr freundschaftlich aufgenommen. Ich finde, es ist an der Zeit, den Bürgerinnen und Bürgern etwas von diesem erfahrenen Entgegenkommen zurückzugeben.
Der Bau des neuen Kindergartens, das geplante Baugebiet Mühlegrub oder das Dorfladen-projekt: Alleshausen hat in nächster Zeit viel vor. Wo sehen Sie darüber hinaus Handlungsbedarf für die Gemeinde?
Ohne die Details zu kennen, denke ich, dass der neue Kindergarten und das Baugebiet Mühlegrub zwei Projekte sind, die den Haushalt der Gemeinde Alleshausen für die nächsten Jahre in erheblichem Maße belasten. Wie viel Spielraum da noch ist, weiß ich derzeit nicht. Dennoch sollte auch das eine oder andere öffentliche Gebäude saniert/modernisiert werden und es ist wichtig mittelfristig eine funktionierende Grundversorgung zu etablieren. Das von Ihnen genannte, im Übrigen private, Dorfladenprojekt halte ich daher für einen guten Ansatz. Die jüngere Vergangenheit, auch im Umland hat jedoch gezeigt, dass so ein Konzept heutzutage und unter den gegebenen Rahmenbedingungen wirtschaftlich kaum tragfähig ist. Ich drücke trotzdem die Daumen, dass es funktioniert.
Was sind Ihre Ziele für Alleshausen?
Es ist wichtig unsere Gemeinde so zu entwickeln, dass Sie zukünftig nicht nur wegen günstiger Bauplätze attraktiv ist. Wie gesagt, ich weiß nicht wie viel finanziellen Spielraum unser Haushalt für die nächsten Jahre hat. Aber für mich ist eine funktionierende Grundversorgung in allen Bereichen mittelfristig unabdingbar und vorrangig zu verfolgen. Außerdem dürfen wir unsere Jüngsten nicht vergessen. Kinder brauchen Platz zum Spielen und Toben, wo sie sich entwickeln und entfalten können. Darum bin ich für die Erhaltung und ggf. auch Umgestaltung der Grünflächen bei der Feuerwehr.
Als erfahrener Kaufmann weiß ich, wie schwer es ist, weitreichende Pläne umzusetzen. Pläne müssen oft angepasst werden, meistens aufgrund äußerer Einflüsse. Aber man muss dranbleiben. Ich kann nichts versprechen. Nur so viel: Ich werde meine ganze Berufsund Lebenserfahrung zum Wohle unserer Gemeinde und der Bürgerinnen und Bürger einsetzen, um gegenwärtige und zukünftige Aufgaben zu bewältigen.
Der Bürgermeister von Alleshausen ist ehrenamtlich tätig. Falls Sie am Sonntag gewählt werden: Wie schaffen Sie es, Ihren Beruf und das anspruchsvolle Ehrenamt in Einklang zu bringen?
Ich bin selbstständig in der Personalberatung tätig. Meine Termine und Bürozeiten gestalte ich erfolgreich seit vielen Jahren flexibel. Ich kann also problemlos, sowohl zu den gewohnten Zeiten als auch nach Vereinbarung, für die Bürgerinnen und Bürger da sein. Und: Ich bin zwar kein gebürtiger Alleshausener, aber ich wohne hier. Nur einen Steinwurf vom Rathaus entfernt. Ich bin vor Ort.
Wie Ihr Herausforderer auch besitzen Sie bislang keine Verwaltungserfahrung. Welche Eigenschaften und Erfahrungen bringen Sie mit sich, an die Sie als Bürgermeister anknüpfen könnten?
Nein, ich habe keine Verwaltungserfahrung. Ist das unbedingt von Anfang an notwendig? Ich denke nicht. Ich habe, neben einer fundierten kaufmännischen Ausbildung, u.a. 15 Jahre Berufserfahrung als kaufmännischer Leiter/prokurist in einem international tätigen Industrieunternehmen mit fast 600 Mitarbeitern. Während dieser Zeit war ich 5 Jahre als ehrenamtlicher Richter am Sozialgericht Ulm tätig. Ich bin seit 2011 selbstständig und war 18 Jahre 1. Vorstand eines eingetragenen Vereins, dessen Mitglied ich seit 1990 bin. Ich bin also stressresistent und führungserfahren. Verstehen Sie mich nicht falsch. Verwaltung ist wichtig, sonst funktioniert das ganze System nicht. Aber ich bin der Meinung, das oberste Amt in der Gemeinde sollte mit der Vernunft und Sorgfalt eines erfahrenen Kaufmannes geführt werden.
Welche drei Stichworte fallen Ihnen ein, wenn Sie an Alleshausen denken?
Aufgeschlossen, familiär, echt.