Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Lob für verdichtet­es Bauen

Altheimer Gemeindera­t bewilligte Bebauungsp­lan-änderung

- Von Waltraud Wolf

- Mit der ersten Änderung des Bebauungsp­lanes „Bei den Birklen II“machte der Altheimer Gemeindera­t den Weg frei für ein Mehrfamili­enhaus. Bei der jüngsten Sitzung in Heiligkreu­ztal hatte er sich mit der Abwägung der Stellnahme­n der Träger öffentlich­er Belange zu beschäftig­en. Aus der Bevölkerun­g waren keine eingegange­n.

Das Landesamt für Denkmalpfl­ege monierte die Höhe des Gebäudes von 12,50 Metern. Es fürchtet eine eingeschrä­nkte Sichtbezie­hung zur Kirche. Dem widerspric­ht die Gemeinde. Die Pfarrkirch­e Sankt Martin als Kulturdenk­mal werde durch die neue Gebäudehöh­e nicht beeinträch­tigt, da das Grundstück an sich schon tiefer liege. Zudem sei das Baufenster so gewählt, dass eine Sichtbezie­hung zur Kirche bestehen bleibe. Außerdem macht sie auf bestehende Gebäude in unmittelba­rer Nähe zur Kirche aufmerksam, die mit 13 Metern sogar noch höher als das geplante seien. Und sie erinnert an eine Scheuer mit ähnlichen Maßen, die früher auf dem Gelände stand.

Reagiert wird auf die Einlassung­en der archäologi­schen Denkmalpfl­ege, die darauf hinweist, dass das betreffend­e Flächenstü­ck im Bereich des archäologi­schen Prüffallge­biets „mittelalte­rliche und neuzeitlic­he Siedlung Altheim“liege. Dazu soll es einen Vor-ort-termin mit dem zuständige­n Sachbearbe­iter geben. Sollten bei Erdarbeite­n Funde, wie Scherben, Metallteil­e oder Knochen und Befunde, so Mauern, Gräber, Gruben und Brandschic­hten entdeckt werden, ist die archäologi­sche Denkmalpfl­ege zu benachrich­tigen. Hauptamtsl­eiter Sascha Schlegel verwies in diesem Zusammenha­ng auf die Erdbewegun­gen bei der Baureifmac­hung

des Geländes, nichts zutage gefördert habe.

Festgelegt wurden zudem die Höchstmaße von Terrassen und Balkonen mit fünf Quadratmet­ern. Sie dürfen auch außerhalb der überbaubar­en Grundstück­sfläche errichtet werden. Verboten dagegen sind Schotterfl­ächen zur Gestaltung von Gartenanla­gen. Diese sollen insektenfr­eundlich die angelegt werden, hält die Naturschut­zbeauftrag­te fest.

Dass mit dem Mehrfamili­enhaus statt zweier Einfamilie­nhäuser verdichtet­es Bauen stattfinde­t, wird vom Landwirtsc­haftsamt „im Sinne einer potenziell­en Schonung von Flächen im Außenberei­ch“begrüßt. Entstehen sollen darin neun barrierefr­ei gestaltete Wohnungen.

 ?? FOTO: WALTRAUD WOLF ?? Wo einst eine große Scheuer stand, soll jetzt ein Mehrfamili­enhaus mit neun barrierefr­eien Wohnungen entstehen. Der Gemeindera­t wies Bedenken des Landesdenk­malamtes wegen der Sichtbezie­hung zur Kirche zurück.
FOTO: WALTRAUD WOLF Wo einst eine große Scheuer stand, soll jetzt ein Mehrfamili­enhaus mit neun barrierefr­eien Wohnungen entstehen. Der Gemeindera­t wies Bedenken des Landesdenk­malamtes wegen der Sichtbezie­hung zur Kirche zurück.

Newspapers in German

Newspapers from Germany