Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Schauspieler Herbert Köfer 100-jährig gestorben
(dpa) - Ddr-fernsehlegende und Publikumsliebling über Generationen: Der Schauspieler Herbert Köfer, der auch noch hochbetagt beruflich aktiv war, ist tot. Er starb am Samstag im Alter von 100
Jahren, wie seine
Witwe Heike Köfer mitteilte. Rund
80 Jahre stand der Mime mit den lustig blitzenden Augen auf der Bühne, die für ihn stets die Welt bedeutete. Den Applaus hat er immer bis zur letzten Sekunde ausgekostet, wie er einmal lächelnd gestand.
„Ich lebe mit jeder Vorstellung, jeder Lesung und jedem Tag, an dem ich spiele, auf“, hatte er selbst sein Lebenselixier beschrieben. Das Wort Ruhestand war aus seinem Munde nicht zu hören – und sein Name bleibt immer mit der Ddr-fernsehserie „Rentner haben niemals Zeit“verbunden. Sein Part als Opa Paul Schmidt war legendär. Jahrzehnte später schlüpfte er bei Aufführungen des von ihm gegründeten Tourneetheaters wieder in die Rolle des umtriebigen Rentners.
Köfer, am 27. Februar 1921 in Berlin geboren, sah man sein Alter nie an. Immer modisch gekleidet und sehr gepflegt, wirkte er um Jahre jünger. Charmant und sehr detailreich berichtete er über sein Leben und seine vielen Erlebnisse mit Kollegen – tote und lebende. Seine Gedanken und Erfahrungen hielt er stichpunktartig in einem immer griffbereiten kleinen Notizbuch fest, das er bei Bedarf fix aus der Hosentasche holte. Daraus entstanden auch einige seiner Bücher. Die Arbeit halte ihn jung, hatte er immer wieder betont.
Auch moderne technische Entwicklungen entgingen ihm nicht: Als bald 100-Jähriger hatte er eine gut gepflegte eigene Internetseite, einen Facebook-auftritt und einen Youtube-kanal. „Ich finde es gut, dass man sich über die sozialen Medien äußern kann“, sagte er mit 99 Jahren. Alles was auf seiner Facebook-seite erscheine, füge er selbst ein.