Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Mord: Tatverdächtiger noch nicht aussagefähig
Der Familienvater soll die Tat begangen haben, doch bis jetzt ist er nicht ansprechbar
(seli) - Die Ermittlungen gegen einen 38-Jährigen, der seine Frau und sein Kind getötet haben soll, dauern weiter an. Aktuell ist völlig unklar, wie lange sich das Verfahren noch hinzieht, denn der Mann ist laut Staatsanwaltschaft Ulm immer noch nicht ansprechbar.
Nach dem Tod der 34-jährigen Frau und ihres Kindes Anfang Juli in Ulm hat sich der Verdacht gegen den Familienvater jedoch nach rund drei Wochen erhärtet.
Die Obduktion nämlich ergab, dass die Ehefrau und das fünfjährige Kind durch die Verletzungen zu Tode kamen, die ihnen mit einem Messer zugefügt wurden.
Auch die Verletzungen des 38-Jährigen, die er sich laut Polizei und Staatsanwaltschaft wohl selbst zugefügt hat, stammen von einem Messer.
Die mutmaßliche Tatwaffe fand die Polizei in der Wohnung der Familie. Nach dem Ergebnis der Obduktion, der Spurensicherung und der Ermittlungen gehen die Behörden davon aus, dass der 38-Jährige seine Frau und das Mädchen getötet haben dürfte. Er selbst schwebt derzeit nicht mehr in Lebensgefahr, ist jedoch noch immer nicht ansprechbar.
Ob und wann eine Besserung seines Zustands zu erwarten ist, steht derzeit nicht fest. Warum genau der Tatverdächtige nach drei Wochen immer noch nicht ansprechbar ist, will die Staatsanwaltschaft nicht verraten. Jedoch sei aktuell völlig unklar, wann und ob der Familienvater vernehmungsfähig ist. „Das kann auch erst nach Monaten der Fall sein“, sagt Staatsanwalt Michael Bischofberger. Um das Ermittlungsverfahren abzuschließen, sei dies jedoch wichtig. Bis dahin könne auch noch nichts dazu gesagt werden, wann und ob es überhaupt zu einer Verhandlung kommt.
Ein eindeutiges Motiv für die Tat ist bislang nicht erkennbar.
Wie berichtet, waren die Leichen und der Schwerverletzte am 7. Juli in der Wohnung am Rande der Ulmer Innenstadt gefunden worden. Zuvor, so die Ermittlungsergebnisse, soll die 34-Jährige noch über Notruf den Rettungsdienst angefordert haben.
Als der Rettungsdienst an diesem Morgen gegen 7.45 Uhr vor der Tür stand, wurde ihnen nicht geöffnet, obwohl hörbar jemand in der Wohnung war. Die Rettungskräfte verständigten daraufhin Feuerwehr und Polizei.