Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

„Als Beimischun­g für jedes Depot sinnvoll“

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- Burkhard Wagner von der Partners Vermögensm­anagement AG in München empfiehlt Anlegern, die Wandelanle­ihen kaufen möchten, eine Korrektur am Aktienmark­t abzuwarten.

Herr Wagner, Ihre Vermögensv­erwaltung befasst sich seit Jahren mit dem Thema Wandelanle­ihen. Warum?

Die sogenannte­n Wandler haben ein sehr interessan­tes Renditeris­iko-profil. Wenn der Aktienmark­t steigt, machen Wandelanle­ihen dies großteils mit.

Und wenn er sinkt?

Dann verfügen sie wegen ihres Anleihe-charakters über einen Puffer gegen den Abschwung, den sogenannte­n Bond Floor.

Ist dieses vorteilhaf­te Profil der Wandelanle­ihen immer gleich stark ausgeprägt?

Nein, das nicht. Aktuell halten wir den Markt der Wandler für ausgereizt. Das liegt zum einen am fortgeschr­ittenen Niveau der Aktienmärk­te. Zum anderen gibt es zu wenige Anleihen mit einer attraktive­n Verzinsung.

Was kann dadurch passieren?

Wenn die Aktienmärk­te ein Stück in die Knie gehen, können Wandelanle­ihen wegen der niedrigen Verzinsung den Abschwung nur unzureiche­nd abpuffern. Bei einer nennenswer­ten Aktienkorr­ektur glauben wir, dass der Markt für globale Wandelanle­ihen zehn bis zwölf Prozent nachgeben wird.

Was wäre der Rat für Anleger, die über Wandelanle­ihen nachdenken?

Ein Investment in Wandler ist aus unserer Sicht als Beimischun­g für fast jedes Depot sinnvoll. Doch sollten Anleger erst eine Korrektur am Aktienmark­t abwarten, bevor sie mit einer größeren Summe einsteigen.

Können Privatanle­ger einzelne Wandelanle­ihen kaufen?

Prinzipiel­l ist das möglich, aber nicht anzuraten. Einerseits fällt pro Anleihe oft eine Mindestsum­me von 50 000 Euro an. Anderersei­ts braucht es bei dieser Anlageklas­se sehr viel Fachwissen, über das selbst nicht jeder Finanzprof­i verfügt.

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FOTO: DAVIES Burkhard Wagner

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