Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

„Wir haben genug Abende vor Netflix verbracht“

Sängerin Lotte spielt am 28. August ein Live-konzert in Sigmaringe­n – Die SZ verlost 3x2 Karten

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- Die Ravensburg­er Sängerin Lotte wird am Samstag, 28. August, um 20 Uhr live bei der Stadthalle in Sigmaringe­n auftreten. Pandemiebe­dingt sind 500 Besucherin­nen und Besucher zugelassen, ein Test-, Impf- oder Genesenenn­achweis wird laut dem Veranstalt­er nicht benötigt. Die „Schwäbisch­e Zeitung“verlost in einem Gewinnspie­l dreimal zwei Tickets für das Live-konzert. Sz-volontär Tobias Faißt hat mit der 26-jährigen Sängerin über ihren bevorstehe­nden Auftritt in Sigmaringe­n gesprochen.

Sie spielen am Samstag, 28. August, ein Live-konzert in Sigmaringe­n. Ihr wievielter Auftritt ist das nach der langen Corona-pause?

Wir hatten großes Glück, dass wir in diesem Sommer recht viel live spielen durften. Das hat uns im letzten Jahr sehr gefehlt und deshalb haben wir jetzt fast jedes Konzert mitgenomme­n, auch viele kleinere Konzerte gespielt. Diesen Sommer ist das also vielleicht das zwanzigste, zum Glück. Mittlerwei­le neigt es sich aber dem Ende zu. Das Konzert in Sigmaringe­n wird eines der letzten in diesem Jahr sein. Ein Grund mehr, sich in den Abend, in die Musik fallen zu lassen und das zu genießen.

Das bedeutet, dass Sie bereits einige Erfahrunge­n mit den Einschränk­ungen auf Ihren Konzerten gemacht haben. Wie ist das bisher gelaufen?

Es war wirklich immer wie ein Überraschu­ngsei (lacht). Jedes Konzert, jede Stadt ist total unterschie­dlich. Mal ist es ein Picknick-konzert auf einer großen Sommerwies­e mit ganz vielen Decken, andernorts gibt es Strandkörb­e für die Zuschauer, dann ist mal wieder bestuhlt und in manchen Bundesländ­ern gibt es gefühlt überhaupt keine Beschränku­ngen. Es ist überall einfach unterschie­dlich und immer eine Überraschu­ng, für die wir offen geworden sind.

Sie wohnen mittlerwei­le in Berlin, kommen aber ursprüngli­ch aus Ravensburg. Schauen Sie in der Heimat vorbei, wenn Sie schon in der Nähe sind mit dem Konzert in Sigmaringe­n?

Ich fahre danach direkt nach Hause zu meinen Eltern, meiner Familie. Leider war ich schon länger nicht mehr da und freue mich umso mehr auf meine Geschwiste­r, meine Eltern und die vertraute Stadt. Ich habe da ja meine ganze Kindheit verbracht, meine ersten Konzerte gespielt, meinen ersten Freund kennengele­rnt.

Viel Spaß dabei. Sie waren lange Zeit mit längeren, helleren Haaren bekannt, jetzt haben Sie schwarze, kurze Haare. Damit sehen Sie komplett anders aus. Wie kam es zu der Typverände­rung?

Meine Naturhaarf­arbe ist irgendwo zwischen brünett und blond. Aber als kleines Kind war ich hellblond, als Teenie habe ich dann mit allen möglichen Farben herumexper­imentiert. Ich mag das. Mich immer wieder neu erfinden, verändern, Unbekannte­s ausprobie- ren. Das gilt für die

Haarfarbe, aber natürlich vor allem für alle anderen Bereiche des Lebens, wie zum Beispiel meine Musik. Ich habe immer Lust auf neue Songs, neue Texte, einen neuen Sound, neue Instrument­e. So bleibt es aufregend und ich habe auch das Gefühl, dass ich daran wachsen kann und mich weiterentw­ickle.

Heißt, Ihre Fans können bald einen neuen Musikstil von Ihnen erwarten?

Ich werde jetzt keinen Metal machen oder ähnliches (lacht). Aber es wird auf jeden Fall eine Weiterentw­icklung. Momentan sitze ich an meinem dritten Album. Schon das zweite war anders als das erste und das kommende wird ebenfalls anders sein.

Worauf können sich die Leute am 28. August besonders freuen?

Als es endlich wieder losging mit Live-konzerten, haben wir gespürt, wie sehr uns das gefehlt hat. Musik ist für mich der Ort, an dem ich loslassen kann und die ganzen Sorgen und den Stress vergesse. Nach so viel Isolation plötzlich wieder mit Menschen gemeinsam einen Abend erleben zu können, wird für alle krass und schön sein - vor allem für diejenigen, die in letzter Zeit noch wenig auf Konzerten waren. Ich kann eins verspreche­n: es sind gerade die mit Abstand schönsten Abende seit mehr als einem Jahr. Livemusik, Sommerluft und den Rest der Welt für einen Moment vergessen.

Also spürt das jeder vor Ort, auch wenn weniger Menschen kommen dürfen als sonst?

Absolut. Es ist natürlich etwas anderes als die dicht gepackten Festivals, wo man mit Bier durch die matschigen Wiesen stapft und drei Tage nicht schläft. Aber damit darf man es auch gar nicht vergleiche­n. Es istdas, was gerade geht. Es ist Livemusik und es ist mit echten Menschen. Wir haben jetzt alle genug Abende vor Netflix verbracht oder Spieleaben­de gemacht. Das Gefühl von einem richtigen Event, wofür man sich auch schick macht, davor vielleicht essen geht, das brauchen wir – vor allem brauchen wir es auch, mit anderen Menschen zusammen zu sein.

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