Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Bei Gdl-abschluss will EVG nicht tatenlos zusehen
(dpa) - Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) will einem möglicherweise höheren Tarifabschluss der Lokführergewerkschaft GDL mit der Deutschen Bahn nicht tatenlos zusehen. „Die EVG wird nach Abschluss der Gdl-tarifverhandlungen auf der Grundlage des Sonderkündigungsrechtes ihr weiteres Vorgehen prüfen“, sagte Evg-vorsitzender Klaus-dieter Hommel den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwoch). „Fakt ist, die aktuelle Tarifrunde für alle Beschäftigten der Deutschen Bahn wird von der EVG beendet.“Die EVG hatte mit der Deutschen Bahn bereits 2020 einen Tarifvertrag ausgehandelt.
Am Dienstag hatte die dritte Streikrunde der GDL geendet. Eine Annäherung ist noch nicht in Sicht. Die GDL fordert 3,2 Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von 28 Monaten sowie einer Corona-prämie von 600 Euro. Die Bahn hatte zuletzt eine Laufzeit von 36 Monaten angeboten und der Corona-prämie zugestimmt. Gestritten wird auch über das Tarifeinheitsgesetz. Es sieht vor, dass in einem Unternehmen mit mehreren Gewerkschaften nur der Tarifvertrag der mitgliederstärkeren Arbeitnehmervertretung angewendet wird. In den meisten der rund 300 Bahn-betriebe ist das aus Sicht des Konzerns die mit der GDL konkurrierende EVG.
Hommel forderte die GDL auf, ihre Mitgliederzahl zu nennen. „Nur so kann sie einen Anspruch auf die zukünftige Vertretung von Beschäftigen nachweisen“, sagte er Die EVG hat nach eigenen Angaben 180 000 Mitglieder, bei der Deutschen Bahn liegt ihr Organisationsgrad zwischen 50 und 70 Prozent.
BERLIN - In Kopenhagen beginnt gerade eine neue Zeitrechnung in der Geschichte der Kunststoffverpackung. Im Stadtteil Amager entsteht der Prototyp einer Recycling-anlage, die helfen soll, Abfall besser zu sortieren und so mehr Kunststoff wiederzuverwerten. Das Projekt, für das sich namhafte Konzerne zusammengetan haben, ist weltweit einmalig und nutzt sogenannte digitale Wasserzeichen. Von 2023 an könnte es die Abfallbehandlung in Europa nachhaltig verbessern. Wir beantworten die wichtigsten Fragen.
Was ist das Ziel?
Die EU hat bereits Einwegplastik verboten. Bis 2030 sollen alle anderen Plastikverpackungen vollständig wiederverwertbar sein und zu 55 Prozent auch wiederverwertet werden. Derzeit liegt der Eu-schnitt bei etwas über 40 Prozent. Die Quoten schwanken zwischen mehr als zehn Prozent (Malta) und um die 70 Prozent (Litauen). Deutschland liegt im Mittelfeld. Bis Ende 2022 will das Projekt Holygrail 2.0 in industriellen Großversuchen nachweisen, dass digitale Wasserzeichen die Recyclingquote nachhaltig erhöhen und die Qualität des Recyklats, wie der aus Plastik gewonnene Rohstoff heißt, verbessert.