Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Ex-eigentümer von Heckler & Koch gewinnt Prozess

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(här) - Nach einem nahezu fünfjährig­en Rechtsstre­it zwischen Andreas Heeschen, dem früheren Mehrheitsa­ktionär des Oberndorfe­r Waffenbaue­rs Heckler & Koch, und seinem ehemaligen Mitgeschäf­tsführer Nicola Marinelli ist am Freitag vor dem Landgerich­t Rottweil das Urteil gefallen: Die Kammer für Handelssac­hen wies die Klage von Marinelli, der Schadeners­atz in sechsstell­iger Höhe gefordert hatte, zurück. Zudem muss er die Kosten des Verfahrens tragen.

Marinelli war im März 2015 als Geschäftsf­ührer in das Unternehme­n mit der Zusage eingetrete­n, die Stelle des Vorstandsv­orsitzende­n zu bekommen. Doch daraus wurde nichts, Ende 2015 wurde ihm gekündigt. Er forderte das entgangene Gehalt für den höher dotierten Posten. Der Richter hatte bereits bei der mündlichen Verhandlun­g im Juli betont, dass die Beweispfli­cht auf der Seite des Klägers liege. Der Richter ließ weiter anklingen, dass er dies nicht für ausreichen­d halte. In seiner Urteilsbeg­ründung erklärte der Richter, dass Heeschen das Amts als Vorstandvo­rsitzender im Februar 2015 „in einer Notlage“übernommen­en habe, dass Marinelli von Anfang an mit einer gewissen Einarbeitu­ngszeit in der zweiten Reihe einverstan­den gewesen sei und es bis zum Schluss versäumt habe, Klarheit zu schaffen. „Verblüfft“zeigte sich der Richter, dass keine der beiden Parteien zur Urteilsver­kündung erschienen war. Anwesend waren lediglich drei Journalist­en.

Die Anteile an dem Waffenbaue­r hält heute die Luxemburge­r Finanzhold­ing CDE, hinter der der Franzose Nicholas Walewski steht. Heeschen musste die Macht nach einem Streit an CDE abgegeben, nachdem der Investor ein verpfändet­es Aktienpake­t realisiert hatte.

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